
Didaktik und Digitale Lehre - Zentrale Serviceeinheit für Lehrende
Das Team Didaktik und Digitale Lehre der Hochschule RheinMain unterstützt Lehrende aller Fachbereiche bei der Konzeption und Umsetzung didaktischer und digitaler Elemente in der Lehre.
Gendersensible Didaktik
Wie Lehre inhaltlich und didaktisch gestaltet wird, kann einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Stereotypen über Geschlecht und daraus resultierenden Benachteiligungen leisten. Studierende können so entsprechendes Bewusstsein und Kompetenzen entwickeln und diese in verschiedene gesellschaftliche Bereiche weitergeben sowie in ihren späteren Arbeitsalltag integrieren.
Vielfältige Lebensrealitäten der Studierenden
Aufgrund derer bringen sie unterschiedliche Erfahrungen mit. Einige Aspekte sind sichtbarer wie Alter, Ethnisierung oder Geschlecht andere sind weniger sichtbar wie soziale Herkunft oder psychische und physische Gesundheit.
- Um allen Teilnehmenden Anknüpfungspunkte zu bieten, kann es hilfreich sein bereits bei der Vorbereitung möglichst diverse Lebensrealitäten mitzudenken und diese in der Lehre zu adressieren.
- Insbesondere bei der Veranschaulichung von Fachinhalten anhand von Beispielen oder bei mündlichen ad hoc Erläuterungen zu Fragen von Teilnehmenden ist die Chance hoch auf „gängige“ Beispiele und damit auf Stereotype zurückzugreifen.
- Versuchen Sie daher, sich bereits in der Vorbereitung des Workshops einige Beispiele zur Erläuterung von Fachinhalten zu überlegen, die ohne Stereotype auskommen oder diese sogar aufbrechen.
- So können Sie in Beispielen beim Sprechen über Vereinbarkeit, Väter in Teilzeit oder beim Sprechen über Teams, Menschen mit Behinderungen in Führungspositionen aufgreifen. Aspekte die stereotyp nicht zusammengedacht werden. Verwenden Sie für fiktive Beispiele neben Namen wie Hanna und Henrik auch beispielsweise Hiab und Hamdi.
Vorbereitung einer Lehrveranstaltung
- Starten Sie mit einer Reflektion Ihrer eigenen Haltungen. Welche Rolle spielt Gender für Sie in der Interaktion mit Studierenden und in Hinblick auf die Inhalte Ihrer Lehrveranstaltungen?
- Überlegen Sie sich, ob es Möglichkeiten gibt, Ihre Lehrveranstaltung durch Erkenntnisse der Gender-Studies zu bereichern. Selbst bei vermeintlich "neutralen" Themen können Sie Gender-Aspekte integrieren
- Verwenden Sie Forschungsliteratur und -ergebnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gleichermaßen.
Während der Lehrveranstaltung
- Thematisieren Sie Ihre jeweilige Fächerkultur und darin enthaltene Stereotype, regen Sie die Studierenden zur kritischen Auseinandersetzung und Hinterfragen darüber an. Beispielsweise über die Unterrepräsentanz von Frauen in der Elektrotechnik, dem Maschinenbau etc. gegenüber ihrer hohen Anzahl im Sozialwesen.
- Stellen Sie weibliche Vorbilder vor - siehe auch Wanderausstellung "Patente Frauen". Sprechen Sie über Karriereverläufe im beruflichen/ wissenschaftlichen Feld von Frauen und Männern etc.
- Achten Sie darauf, dass Sie die Redebeiträge von Frauen und Männer gleichermaßen berücksichtigen, motivieren Sie auch stillere Studierende zur Mitarbeit und achten Sie auf geschlechterheterogen zusammengesetzte Arbeitsgruppen.
- Achten Sie darauf, studentische Arbeitsaufträge nicht stereotyp zu vergeben, z.B. weiblichen Studierenden die Protokollführung, männlichen Studierenden die Präsentation/ rhetorischen Aufgaben.
- Tolerieren Sie keinerlei Grenzverletzungen, Übergriffe und Sexismen unter Ihren Studierenden und thematisieren Sie Regeln des diskriminierungsfreien Miteinanders. Achten Sie im Rahmen Ihrer Lehrformate und Lehrverhältnisse auf Achtsamkeit und Respekt im Umgang mit Studierenden und deren Grenzen.
- Nutzen Sie geschlechtergerechte Sprache, thematisieren Sie die Bedeutung von Sprache.
- Übertragen Sie das theoretische Wissen über Gender mittels Übungen und Diskussionen auch auf Alltagssituationen der Studierenden.