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Kurzinterview mit Prof. Annelen Vollenbroich

Prof. Annelen Vollenbroich

Prof. Annelen Vollenbroich wurde zum 1. September 2025 als Professorin für Projektentwicklung und Entwerfen in den Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule RheinMain (HSRM) berufen.

Sie studierte Architektur am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und an der ETH Zürich und war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Ergänzend absolvierte sie ein Studium der Immobilienökonomie an der IRE|BS International Real Estate Business School. 2016 gründete sie das Architekturunternehmen Nidus, welches sie gemeinsam mit Ana Vollenbroich leitet. Erfahrung als wissenschaftliche Mitarbeiterin sammelte sie von 2011 bis 2013 am KIT sowie von 2017 bis 2022 an der Universität Siegen. 

Welcher Aspekt fasziniert Sie an Ihrer Forschung am meisten?

Am meisten fasziniert mich an meiner Forschung, dass sie an der Schnittstelle von Architektur, Gesellschaft und Wirtschaft ansetzt. Mich interessiert, wie aus bestehenden Strukturen Konzepte entwickelt werden können, die sowohl gestalterisch überzeugen als auch wirtschaftlich tragfähig sind – und die zugleich soziale Interaktionen ermöglichen, Zugehörigkeit stiften und damit langfristig unsere gebaute Umwelt prägen.

Was macht für Sie gute Lehre aus?

Gute Lehre bedeutet für mich, Räume für Austausch zu öffnen – sowohl theoretisch als auch praktisch. Ziel ist es, Studierende darin zu bestärken, eigenständig Fragen zu formulieren, Positionen zu entwickeln und diese im Entwurf konsequent umzusetzen. Und: In der Projektentwicklung und Architektur ist es eine Kernkompetenz, ein eigenes Gespür zu entwickeln – für Orte, für Tendenzen und für das Potenzial, das in einem Projekt steckt. Aufgabe meiner Lehre wird es sein, diesen Prozess zu fördern und zu schärfen.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Ich wollte schon immer Architektin werden. Heute weiß ich, dass es ein großes Geschenk ist, so früh zu wissen, was man machen möchte. Architektur begleitet mich seit meiner Kindheit – früher in Form von Zeichnungen und Modellen, heute in Forschung, Lehre und Praxis. Ich empfinde meinen Alltag deshalb nur sehr selten als Arbeit, sondern vielmehr als eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Fragen, die mich wirklich interessieren: wie wir bauen, wie wir leben, wie wir unsere Umwelt gestalten. Dieses Gefühl von Sinnhaftigkeit macht meinen Beruf für mich einzigartig.

Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?

Ausgleich finde ich vor allem in meinem persönlichen Umfeld. Meine Frau ist dabei ein wichtiger Anker – gemeinsame Zeit und Gespräche geben mir Orientierung und Ruhe. Mit unseren beiden Hunden sind wir viel draußen unterwegs, was den Kopf frei macht und Leichtigkeit in den Alltag bringt. Außerdem zieht es mich regelmäßig an die Nordsee. Dort finde ich eine besondere Klarheit und Weite: das Licht, die Luft, das offene Meer. Diese Landschaft inspiriert mich auch beruflich, weil sie zeigt, wie stark Orte unsere Wahrnehmung prägen.

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