Mit dem Programm „Stärkung der Demokratieforschung Hessen“ unterstützt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) Forschungsvorhaben an Hochschulen, die in die Gesellschaft wirken und unsere Demokratie widerstandsfähiger gegen Extremismus und Polarisierung machen. Externe Gutachtende und der wissenschaftliche Beirat des Programms haben nun sechs Projekte von hessischen Hochschulen zur Förderung ausgewählt: Über 158.000 Euro fließen im ersten Förderjahr in die Konzepte.
18.700 Euro davon gehen an die Hochschule RheinMain und ihr Projekt „Orte der Demokratie“, das zusammen mit dem Peace Research Institute Frankfurt – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung durchgeführt wird. Die übrigen geförderten Anträge kommen federführend von der Universität Kassel, der Goethe-Universität Frankfurt, der Frankfurt University of Applied Sciences und der Philipps-Universität Marburg mit der Technischen Universität Darmstadt. Die Projekte nehmen zum Beispiel demokratische Erinnerungskulturen in den Fokus, bauen ein Forschungsnetzwerk zu Antisemitismus und Demokratiegefährdung auf oder wollen herausfinden, wie es um Demokratie, Vertrauen und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Hessen steht.
Möglichkeiten und Potenziale demokratischer Erfahrungsräume
Im Projekt „Orte der Demokratie – Rechtliche Rahmenbedingungen und praktische Umsetzung“ geht das Forschungsteam den Möglichkeiten und Potenzialen demokratischer Erfahrungsräume vor Ort nach. Es verbindet Perspektiven der Sozialen Arbeit, Konfliktforschung und Rechtswissenschaft, um Orte der Demokratie zu stärken. „Wir untersuchen, wie soziale Räume ausgestattet sein müssen, um demokratische Begegnungen zu ermöglichen und zu stärken und fragen nach den Potenzialen der Rechte von Kindern und Jugendlichen, um Orte der Demokratie zu ermöglichen“, erläutert Prof. Dr. Dr. Maximilian Pichl vom Fachbereich Sozialwesen, Sprecher des Antrags, das Vorhaben.
„Die Demokratie resilient zu machen gegen Extremismus und Polarisierung, ist eine der dringlichsten Aufgaben unserer Zeit. Wissenschaft und Forschung leisten dazu einen entscheidenden Beitrag“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Die geförderten Projekte zeigen das Potenzial und die große Bandbreite der Demokratieforschung. Sie stärken die demokratische Kultur, den offenen Dialog zwischen Bürgerinnen, Bürgern, Politik und Wissenschaft – und damit die Zukunftsfähigkeit der Demokratie in Hessen. Wichtig ist uns auch der Auswahlprozess: Externe Gutachterinnen und Gutachter und der außerhessische, unabhängige Programmbeirat sorgen für ein wissenschaftsgeleitetes Verfahren.“