Der Deutsche Hochschulverband (DHV) verleiht der Hochschule RheinMain (HSRM) als bundesweit zweiter Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) das DHV-Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverhandlungen. Die Auszeichnung, die sie ab dem 1. Juni 2025 für fünf Jahre führen darf, haben neben ihr zurzeit 23 weitere Hochschulen inne.
Wesentliche Grundlagen für die Vergabe des DHV-Gütesiegels sind ein umfangreicher Fragebogen für die Hochschule sowie Interviews mit Professorinnen und Professoren, die an die HSRM berufen worden sind. In seiner Auswertung kam der DHV zu dem Schluss, dass Verwaltung, Dekanate und Hochschulleitung bei den Berufungsverhandlungen eng und vertrauensvoll kooperieren. Bewerberinnen und Bewerber lobten das sehr gute Verhandlungsklima. Die Gespräche finden dem DHV zufolge nicht zuletzt dank des persönlichen Engagements der HSRM-Präsidentin Professorin Dr. Eva Waller, die die Berufungsverhandlungen zur Chefinnensache mache, in einer sehr offenen und wertschätzenden Atmosphäre statt. Auch wenn die HSRM in Berufungsverhandlungen durchgängig mit guten Standardzusagen operiere, gebe es im Einzelfall, etwa bei den Ausstattungszusagen, Gestaltungsmöglichkeiten. Weiter hob der DHV hervor, dass sich neue Professorinnen und Professoren auf dem Campus schnell willkommen fühlten. Regelmäßige Informations-, Beratungs- und Vernetzungsveranstaltungen, zu denen beispielsweise Formate wie die „hochschuldidaktische Woche“ oder ein „Neuberufenentag“ zählten, böten eine gute Orientierung über hochschulinterne Abläufe und erleichterten den Dienstantritt. Ein umsichtiger Familienservice, der Eltern bei Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf umfassend berate und tatkräftig unterstütze, zeichne die mit dem Zertifikat „familiengerechte hochschule“ versehene Hochschule besonders aus.
„Bei der Schärfung des Hochschulprofils kommt es vor allem auf ein kluges Berufungsmanagement an. Mit dem Gütesiegel unterstützt der Deutsche Hochschulverband Hochschulen in ihren Bemühungen, ihre Berufungsverhandlungskultur fortzuentwickeln“, erklärte der Präsident des DHV, Professor Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch.
„Wir freuen uns sehr, dass die Hochschule RheinMain mit dem Gütesiegel des Deutschen Hochschulverbands für faire und transparente Berufungsverhandlungen ausgezeichnet worden ist“, betonte die Präsidentin der HSRM, Professorin Dr. Eva Waller. „Es unterstreicht die strategische Bedeutung, die wir an der HSRM der Gewinnung neuer Professor:innen und auch deren Integration zumessen, um eine nahbare Wissensgemeinschaft zu bilden. Als HAW mit eigenem Promotionsrecht, bei der anwendungsorientierte, interdisziplinäre Forschung, Lehre und Transfer im Fokus stehen, ist das Berufungsverfahren ein zentrales Instrument der Hochschulentwicklung. Mit dem Aufbau eines strategischen Berufungsmanagements haben wir diesen Bereich gezielt weiterentwickelt und strukturell verankert. Die Ergebnisse sprechen für sich: Wir sind im Wettbewerb um die besten Köpfe effizienter, in den Verhandlungen mit ihnen schneller und hinsichtlich der Ruferteilungen auch diverser geworden. So konnten wir den Anteil von Rufen an Wissenschaftlerinnen von 29 Prozent auf 64 Prozent im Jahr 2024 steigern. Das Gütesiegel sehen wir als Herausforderung, noch besser zu werden. Wir freuen uns über die wertvollen Hinweise, die uns der DHV hierzu gegeben hat, und sehen hierin die Chance, unsere Berufungsverfahren noch lebendiger und ansprechender für potentielle Kandidat:innen zu gestalten.“
Neben der HSRM ist die TH Köln derzeit bundesweit die einzige HAW, die das DHV-Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverhandlungen führen darf. Weitere Trägerinnen der seit 2013 verliehenen Auszeichnung sind darüber hinaus die RWTH Aachen, die Universität zu Köln, die TU Kaiserslautern, die FernUniversität in Hagen, die Universität Duisburg-Essen, die Universität Bremen, die Universität der Bundeswehr München, die Universität Siegen, die Universität Hannover, die Universität Hohenheim, die Universität Münster, die Universität Bayreuth, die BTU Cottbus, die Universität Wuppertal, die Universität Mainz, die TU Chemnitz, die Universität Passau, die TU Ilmenau, die TU Braunschweig und die Universität Paderborn. Darüber hinaus sind dem Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt und dem Universitätsklinikum Frankfurt sowie der Universitätsmedizin Mainz das DHV-Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverfahren in der Hochschulmedizin zugesprochen worden.
Weitere Informationen zum DHV-Gütesiegel
Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit rund 33.700 Mitgliedern.