Nachhaltige Campusentwicklung
Der Bausektor ist einer der größten Abfallproduzenten und Ressourcenverbraucher deutschland- und weltweit. Die Förderung des nachhaltigen Bauens und Sanierens ist im Sinne einer nachhaltigen Hochschulentwicklung daher unbedingt notwendig und bietet ein großes Potential. Neben Neubauten und Sanierungsmaßnahmen, Gebäudebetrieb und Nutzungsverhalten umfasst dieser Bereich an der Hochschule RheinMain auch die Gestaltung eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements mit einer entsprechenden Infrastruktur. Neben der standortübergreifenden Mobilität aller Hochschulangehörigen ist auch die Gestaltung der Freiflächen auf den Campus wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Gesamtplanung.
Wichtige Aspekte in all diesen Handlungsfeldern stellen Ressourcenschonung, Klimawandeladaption, Biodiversitätssteigerung, Barrierefreiheit und Digitalisierung dar. Gemeinsam ermöglichen sie einen zukunftsfähigen Campus.
Energetische Gebäudebewertung
Zwischen 2018 und 2022 hat die Hochschule RheinMain eine energetische Bewertung aller Eigentumsgebäude vorgenommen. Bausubstanz, Aufbau und gebäudetechnische Anlagen wurden anhand von Bestandsunterlagen der Liegenschaften und durch die fachkundige Prüfung eines externen Dienstleisters bewertet. Aus den Ergebnissen der Gebäudebewertung wurden im Anschluss Maßnahmen zur Einsparung von CO2 abgeleitet und die mögliche Einsparung für alle Gebäude berechnet. Auf diese Weise hat die Hochschule RheinMain eine Grundlage geschaffen, um bei Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen gezielt Schritte zur CO2-Einsparung zu berücksichtigen und Baumaßnahmen im Hinblick auf ihr CO2-Minderungspotenzial zu priorisieren.
Abfall
Zu einem nachhaltigen Hochschulalltag gehört die korrekte Trennung und Entsorgung verschiedenster Abfälle. Umfangreiche Informationen zu diesem Thema können Beschäftigte der Hochschule RheinMain dem Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzmanagementsystem (AGUM) unter dem Stichwort „Entsorgung" entnehmen.
Apfelbaum
Anlässlich der Gründung des hochschuleigenen Nachhaltigkeitsbüros hat die Hochschule RheinMain im September 2022 einen Apfelbaum auf dem Außengelände des Wiesbadener Campus Kurt-Schumacher-Ring gepflanzt, der nun als Zeichen wachsender Nachhaltigkeit dient und zugleich die Biodiversität des Campus bereichert. Bei dem Baum handelt es sich um die Sorte „Peter Broich". Die alte Apfelsorte, die sich großer Beliebtheit erfreut, ist in der Lage, den klimawandelbedingten Temperaturen und Witterungen robust Stand zu halten.
Nach der Blütezeit von April bis Anfang Mai folgt die Erntezeit der mittelgroßen bis großen, goldgelben Früchte mit Rötung auf der Sonnenseite Mitte Oktober. Auch Allergiker können die säuerlich-süße Frucht aufgrund eines hohen Polyphenolgehaltes problemlos verzehren. Alle Besucher:innen des Campus sind daher eingeladen, zur Erntezeit frische Äpfel zu genießen oder zur Herstellung von Säften und Backwaren zu nutzen.
Barrierefreiheit
Die Hochschule RheinMain legt Wert auf die nachhaltige Gestaltung einer gleichberechtigten, barrierefreien Teilhabe – hinsichtlich der baulichen Voraussetzungen und Nutzungsmöglichkeiten der Campus und Hochschulgebäude wie auch des Zugangs zu Informationen.
Bienen
Seit September 2020 leben auf dem Dach des Gebäudes C am Campus Kurt-Schumacher-Ring Honigbienen. Betreut von Thomas Bereiter, der neben seiner Tätigkeit in der Abteilung Bau und Gebäudemanagement auch Hobbyimker ist, leisten die Stadtbienen durch Blütenbestäubung einen Beitrag zur Biodiversität auf dem Campus und in dessen Umgebung. So entstehen ganz nebenbei auch hochschuleigener Honig, Bienenwachs sowie Propolis, ein Kittharz, das gegen Pilze und Bakterien im Bienenstock wirkt.
Biodiversität
Auf den Campus der Hochschule RheinMain wurden und werden Maßnahmen ergriffen, um das Außengelände möglichst biodivers zu gestalten. Dazu wurden die Mähabstände erhöht und auf ausgewählten Flächen vollständig ausgesetzt, damit sich dort heimische Pflanzenarten ansiedeln können. Auf diese Weise entstehen Wildwiesen, die Insekten und Vögeln Nahrung bieten. Zukünftig sollen darüber hinaus Pflanzflächen mit Frühblühern und Stauden angelegt werden, die nicht nur als Bienen- und Insektenweiden dienen, sondern den Campus im Frühjahr und Sommer zusätzlich verschönern. Auch Nistkästen für die von den Wildwiesen angelockten Vögel sollen installiert werden.
Büchertausch
Im Gartengeschoss des A-Gebäudes am Campus Kurt-Schumacher-Ring, direkt neben dem Büro des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), finden interessierte Studierende und Beschäftigte der Hochschule RheinMain einen Büchertausch-Tisch. Anstatt bereits gelesene Bücher zu entsorgen, können diese dort abgelegt und im Tausch neue Bücher kostenfrei mitgenommen werden. Um ein aktuelles, ansprechendes Angebot zugewährleisten, wird der Tisch regelmäßig durch den AStA betreut und sortiert. Auch am Campus Unter den Eichen lädt im Erdgeschoss des Glashauses (ehemaliges Bistro Minox) ein Bücherschrank zum Tauschen und Weitergeben gebrauchter Bücher ein.
Campusgarten
Am Campus Kurt-Schumacher-Ring findet sich Kurts Garten, der Campusgarten der Hochschule RheinMain. Von einer Studierendengruppe ins Leben gerufen, bietet Kurts Garten Raum für nachhaltiges, ökologisches Gärtnern nach den Prinzipien der Permakultur. Über ein Service-Learning-Projekt des Competence & Career Centers lassen sich im Garten sogar CP ernten.
Foodsharing
Seit Dezember 2022 gibt es am Campus Rüsselsheim auf der Rückseite des Gebäudes A1 in unmittelbarer Nähe der Fahrradmietstation einen sogenannten „Fairteiler" des Vereins Foodsharing Groß-Gerau. Dieser Lebensmittelschrank dient dem Austausch abgepackter Backwaren sowie von Konserven, Obst und Gemüse, um der Entsorgung noch genießbarer Lebensmittel entgegenzuwirken. Nicht nur die Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden der Hochschule RheinMain, sondern auch alle Bürger:innen können diesen Schrank nutzen, um Lebensmittel zu retten, die nicht mehr verkauft werden können oder dürfen. Die tägliche Reinigung des Fairteilers erfolgt durch den Verein Foodsharing Groß-Gerau.
Mensa
Auch in den Mensen des Studierendenwerks Frankfurt, die an verschiedenen Standorten der Hochschule RheinMain für die Verpflegung der Studierenden und Beschäftigten sorgen, ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt. So werden die Lebensmittel möglichst regional bezogen, beispielsweise Gemüse oder Fleischprodukte. Fischgerichte werden hauptsächlich mit Produkten aus nachhaltig zertifiziertem Fang zubereitet, Milchprodukte bezieht das Studierendenwerk aus deutschen Molkereien mit überdurchschnittlich fairer Vergütung der Landwirt:innen. Seit Mai 2023 werden die Speisen mit einem Umweltscore versehen, um Überblick und Bewusstsein für die Klimafreundlichkeit der verschiedenen Gerichte zu schaffen. Darin einbezogen sind die Faktoren CO2-Fußabdruck, Wasserverbrauch, Tierwohl und Auswirkung auf den Regenwald. Es werden bis zu drei Sterne vergeben, wobei eine höhere Anzahl bedeutet, dass das Gericht besser bewertet wird. Bei besonders niedrigem CO2-Fußabdruck wird zusätzlich der sogenannte KlimaTeller verliehen.
Fast alle Flaschen des Getränkesortiments sind Mehrweg-Pfandflaschen, für Tassen und Gläser gibt es ein Pfandsystem, um die Müllproduktion durch Einwegbecher zu minimieren. Auch für die Mitnahme von Speisen werden ressourcenschonende Mehrwegalternativen angeboten. Mit der Aktion „restlos glücklich" soll darüber hinaus Lebensmittelverschwendung reduziert werden: Übrig gebliebene Speisen werden 30 Minuten vor Ende der Warmausgabe zu reduzierten Preisen ausgegeben.
Post
Um ihren Postversand möglichst klimaneutral zu gestalten, nimmt die Hochschule RheinMain an GoGreen, dem CO2-neutralen Versandprogramm der Deutschen Post AG, teil. Alle CO2-Emissionen, die beim nationalen und internationalen Transport von Paketen und Briefen der Hochschule entstehen, werden im Rahmen des Programms neutralisiert. Dabei investiert die Deutsche Post AG in Klimaschutzprojekte in verschiedenen Regionen und fördert nach international anerkannten Standards zertifizierte Projekte aus den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und (Wieder-)Aufforstung.
