Welcome@HSRM: 55 Studierende mit Fluchthintergrund studieren an der Hochschule

Manik Chander (re.) mit Absolventinnen und Absolventen des Welcome@HSRM. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Hochschulpräsident Prof. Dr. Detlev Reymann übergibt eine Teilnahmeurkunde an eine Studentin. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

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Das Büro für Internationales der Hochschule RheinMain hat gestern zum Meet & Greet geladen, um das studienvorbereitende Programm für Geflüchtete, das "Welcome@HSRM", der Hochschule RheinMain zu feiern und vorzustellen. Sehen lassen kann sich die Bilanz des 2016 aufgenommenen Programms durchaus. So haben mittlerweile über 200 Menschen von diesem Angebot aus Sprachkursen, Workshops und Fachvorlesungen profitiert, 55 Studierende mit Fluchthintergrund studieren bereits an der HSRM.

Tawfeek aus Syrien, der seit drei Jahren in Deutschland ist, hat die Kurse besucht: "Ich habe im Internet vom Angebot der Hochschule gelesen. In Syrien habe ich bereits ein Jura-Studium absolviert. Jetzt plane ich einen Master of Laws hier in Deutschland zu machen." Auf die Nachfrage, wie er das Programm findet, erklärt er, dass es "nicht nur gut, sondern sehr gut" sei. "Ich habe viele Leute kennengelernt, auch die Workshops waren sehr hilfreich." Erste Lehrveranstaltungen aus dem Studiengang Versicherungs- und Finanzwirtschaft hat Medra, ebenfalls aus Syrien, schon besucht. Ihr Ziel ist es aber, Angewandte Mathematik zu studieren. Sie sagt, dass es "schon sehr viel" sei, aber es laufe gut. Im zweiten Semester studiert Abdul, der sich für Interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften entschieden hat: "Es ist sehr anstrengend, ich muss dreimal so intensiv lernen." Besonders die Physik sei anstrengend berichtet er. Aber insgesamt ist auch er "sehr zufrieden!"

Haltung bewahren

Zufrieden mit dem Stand des Programms ist auch deren Koordinatorin Manik Chander. Sie moderiert das Panel an diesem Abend, bei dem Absolventinnen und Absolventen von ihren Erfahrungen erzählen und Tipps für die Neuen parat haben. "Sie können sehr stolz auf sich sein, dass Sie schon so weit gekommen sind", sagt Chander. Hochschulpräsident Prof. Dr. Detlev Reymann, der es sich nicht nehmen ließ, die Urkunden über das bestandene Programm an die Teilnehmenden persönlich zu überreichen, freut sich über die Hochschule: "Ich bin stolz darauf, mit welcher Haltung die Menschen in der Hochschule die Flüchtlingsfrage angenommen haben." So seien die Geflüchteten in vielfältiger Weise unterstützt worden. "Es ist wichtig, dass wir uns diese Grundhaltung bewahren", so Reymann, der daran erinnert, dass Wissenschaft von ihrem Anspruch her schon international ist. "Daher ist eine offene Hochschule eine notwendige Grundvoraussetzung. Meine Vision ist, dass Sie irgendwann ein ganz normaler Teil unserer internationalen Studierenden sein werden." Neben der Urkundenverleihung für den Abschluss des Programms wurden sechs Stipendiatinnen und Stipendiaten geehrt, die durch den HessenFonds für Geflüchtete unterstützt werden.

Das Programm

Seit dem Sommer 2016 besteht ein studienvorbereitendes Programm an der Hochschule RheinMain. Finanziert wird es durch den DAAD und das Land Hessen. Zu den vom Sprachenzentrum angebotenen Deutschkursen kam 2017 ein Gasthörerprogramm hinzu. Seit kanpp zwei Jahren sind alle Kurse unter einem Dach, dem "Welcome@HSRM", organisiert, das auch Workshops des Competence & Career Centers umfasst. Bis 2021 wurde "Welcome@HSRM" gerade verlängert.