Wie wollen wir in Wiesbaden miteinander leben?

© Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Verena Delto (li.) und Lena Fünfsinn stellten das Projekt stellvertretend für die anderen Studierenden vor. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Prof. Dr. Tanja Grendel und Prof. Dr. Theo Steiner. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Vernissage im sam – Stadtmuseum am Markt in Wiesbaden: Gestern Abend wurde die Ausstellung mit Kampagnen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung eröffnet. Studierende der Sozialen Arbeit und des Kommunikationsdesigns der Hochschule RheinMain haben gemeinsam Projekte zu Antisemitismus, Homophobie oder Antiziganismus entwickelt, die im Kontext der Initiative "Wir in Wiesbaden“ stehen und nun der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Kampagnen sollen auf Missstände und Ungleichheiten aufmerksam machen und Veränderungen initiieren. Das Projekt versteht sich als politisches Statement und will einen Dialog über die Frage eröffnen, wie „Wir in Wiesbaden“ miteinander leben möchten.

Fruchtbare Kombination zweier Wissenskulturen

"Jedes Team konnte sich über das Thema finden. Es war auch ein Experiment, da die Studierenden aus zwei unterschiedlichen Wissenskulturen kommen. Auf der anderen Seite waren wir aber überzeugt, dass diese Kombination sehr fruchtbar sein wird", so der sehr zufrieden wirkende Prof. Dr. Theo Steiner vom Fachbereich Design Informatik Medien. Verena Delto ist Studentin der Sozialen Arbeit und arbeitet in der politischen Bildung. Ihr war "die Wichtigkeit des Thema natürlich bewusst und dass man das auch weitertragen muss, nach draußen, über eine Hausarbeit hinaus." Ähnlich sieht das Lena Fünfsinn, Kommunikationsdesignstudentin: "Das Projekt hat mich von Anfang an gereizt, da im Studium viele Arbeiten nicht öffentlich werden und man hier an etwas mitarbeitet, das wichtig ist und öffentlich wird."

Beide Disziplinen – Soziale Arbeit und Kommunikationsdesign – verbinde der gesellschaftspolitische Auftrag, erklärt Prof. Dr. Tanja Grendel vom Fachbereich Sozialwesen. "Über Gestaltung werden neue Formen der Kommunikation entwickelt. Komplexe Themen in klare, einfache Botschaften zu packen sind gute Lernerfolge", so Grendel. Ebenfalls begeistert von den Arbeiten war Hendrik Hartemann von der Jugendinitiative Spiegelbild und Koordinator des Trägerkreises Wir in Wiesbaden: "Es war sicher eine große Anstrengung, die verschiedenen Fachbereiche zusammenzubringen, aber es sind tolle Ergebnisse!" Angetan von den studentischen Werken zeigten sich auch Sabine Philipp, Direktorin der Stiftung Stadtmuseum, sowie Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden. Beide zeigten sich von der Ausstellung und dem Projekt beeindruckt und unterstrichen deren gesellschaftliche Relevanz. 

"Ich möchte dass dies nicht das Ende, sondern der Auftakt ist"

Hochschulpräsident Prof. Dr. Detlev Reymann betonte, dass die Hochschule die Ausstellung, wie die Streichaktion gegen Rassismus am Montag, voll unterstütze. "Ich möchte, dass dies nicht das Ende der Reihe, sondern der Auftakt ist, in den Diskurs zu gehen und für Grenzüberschreitungen zu sensibilisieren", so Reymann. 

Zu sehen sind die Arbeiten der Studierenden bis zum 14. Juli jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr im sam – Stadtmuseum am Markt, Marktplatz, 65183 Wiesbaden. Am Mittwoch, 10. Juli, 14 bis 16 Uhr und Sonntag, 14. Juli, 15 bis 17 Uhr bieten die Studierenden Führungen durch die Ausstellung an. Der Eintritt ist frei.

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