„Seid Ihr neugierig?“

Teilnehmerinnen des Girls'Day bei der Erstellung des Geschicklichkeitsspiels "Heiße Bahn" © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

„Ran an die Stifte, Lageplan und Maßstab fertig, Entwerfen und los!“ © Prof. Dr. Martina Lohmeier

Verkehrspläne von Teilnehmerinnen des Girls'Day © Prof. Dr. Martina Lohmeier

Gestern fand an der Hochschule RheinMain (HSRM) der Girls’Day 2022 statt. Bei diesem bundesweiten Aktionstag können Mädchen Berufe kennenlernen, in denen bisher meist Männer arbeiten.

Im Fachbereich Ingenieurwissenschaften am Campus Rüsselsheim wurden rund 40 Mädchen von Prodekanin Prof. Dr. Ulrike Stadtmüller mit der Frage „Seid Ihr neugierig?“ begrüßt. Die Professorin für Verfahrenstechnik, Biotechnologie und Umwelttechnik, beschrieb ihren Beruf als Traumberuf und ermutigte die Mädchen dazu, immer nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstehen.
Im Bereich Umwelttechnik beschäftigten sich die Mädchen zusammen mit Andrea Hagena mit den Fragen: Was passiert eigentlich mit unserem Abwasser in einer Kläranlage? Welchen Beitrag können Mikroorganismen zur Reinigung leisten? Welche Schadstoffe gelangen trotzdem in unsere Flüsse? Außerdem konnten sie in die Forschungstätigkeit zum Thema Mikroplastik im Abwasser hineinschnuppern. Im Bereich Physik bauten sich die Teilnehmerinnen unter Anleitung von Alexander Dörr ihre eigene Boombox und lernten dabei die Grundkenntnisse der Elektroakustik und des Lötens. Dazu wurden Platinen bestückt, Drähte gelötet, ein Gehäuse aus Holz gebaut und am Ende Lautsprecher zum Wummern gebracht. Auch im Workshop des Bereichs Elektrotechnik, geleitet von Henning Wirbs, wurde gelötet: Die Mädchen brachten elektronische Bauteile auf eine Platine auf, um das Geschicklichkeitsspiel „Heiße Bahn“ herzustellen. Im Labor für Kunststofftechnik und im Labor für Werkstoff- und Bauteilprüfung des Bereichs Maschinenbau gaben Prof. Dr. Irina Mazilu-Eyaz und Prof. Dr. Ralf Koch den Teilnehmerinnen anhand von Experimenten Einblicke in die „wundersame Welt der Werkstoffe“. Die Mädchen durften dort beispielsweise Styropor schäumen.

"Immer fragen"

Nach einem Mittagessen in der Mensa des Campus Rüsselsheim berichteten die Mädchen von ihren Erfahrungen. Eine Teilnehmerin freute sich, dass „die Erwachsenen uns unsere Fragen beantwortet haben und dass sie uns geholfen und unterstützt haben“, eine andere berichtete begeistert: „Ich kann mir sehr gut vorstellen hier zu studieren.“ Fachbereichsreferentin Cornelia Nitschinger, die selbst Elektrotechnik an der HSRM studiert hat, händigte den Mädchen ihre Teilnahmebescheinigungen aus und gab ihnen mit auf den Weg: „Immer fragen. Fragen, bis ihr alles wisst, was ihr wissen wollt.“

Aber nicht nur vor Ort konnten Einblicke gewonnen werden: In der digitalen Veranstaltung von Mathematik-Professor Dr. Marc Zschiegner konnten die Teilnehmerinnen mithilfe einer visuellen Programmiersprache eine kleine Spiele-App für ihr Smartphone programmieren. Und im städtischen Gymnasium Hennef beschäftigten sich 25 Mädchen mit zwei kritischen Verkehrsstellen entlang ihres Schulwegs. Gemeinsam mit Prof. Dr. Martina Lohmeier von der  Fachgruppe Mobilitätsmanagement erarbeiteten sie erste Planungs- und Entwurfsgrundsätze und erstellten eigene Pläne.