Erdbebensicher bauen mit Holz

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Dem Labor für Holzbau des Fachbereichs Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule RheinMain und seinen Kooperationspartnern wurden im Jahr 2018 Forschungsprojekte mit einem Gesamtfördervolumen von mehr als 1 Million Euro bewilligt. So werden in einem aktuellen Projekt Verbindungen für den Holzbau entwickelt, die in der Lage sind, die Energie eines Erdbebens gezielt abzubauen. Die Verbindungen sollen für verschiedene Anschlüsse, auch in hybriden Bauweisen, geeignet sein. Es sollen sowohl Anschlüsse zwischen Holz und Stahlbeton als auch zwischen Massivholzelementen und Holzrahmenbau berücksichtigt werden. Dabei werden sämtliche Anschlüsse zwischen Fundament, Wänden und Decken betrachtet. Finanziert wird das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) über den Projektträger AiF im Rahmen der Förderlinie Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM).

In einem weiteren Forschungsprojekt entwickelt das Labor für Holzbau massive Wandelemente für den mehrgeschossigen Holzhochbau. Das Vorhaben wird gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI), der Universität Kassel sowie dem Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) durchgeführt. Im Rahmen des Projektes soll ein holzbasiertes Verbundmaterial aus zwei unterschiedlichen Holzwerkstoffen entwickelt werden. Durch ihre spezifischen Eigenschaften können die Holzwerkstoffe als tragende Wandelemente im Holzhochbau verschiedene Aufgaben übernehmen und sich so optimal ergänzen. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Zukunftsthema Holzbau

Das Team des Labors für Holzbau ist seit seiner Gründung im Jahr 2002 spezialisiert auf die Erforschung und Entwicklung von Bauprodukten und Bauweisen im Holzbau. "Dem Holzbau steht aus unserer Sicht eine große Zukunft bevor, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz oder CO2–Einsparung. Das wird uns auch in der Forschung künftig weiter beschäftigen", so der Leiter des Labors für Holzbau Prof. Dr.-Ing. Leander Bathon. "Von den Forschungstätigkeiten profitieren im Übrigen auch die Studierenden, die Projektinhalte häufig im Rahmen von Projekt- oder Abschlussarbeiten bearbeiten dürfen und so die Möglichkeit erhalten, forschungsnahe Tätigkeiten zu übernehmen. Die Ergebnisse werden dann in unsere Lehrveranstaltungen eingebunden, so entsteht die Rückkopplung zur Lehre", ergänzt Dipl.-Ing. Oliver Bletz-Mühldorfer, der im Labor für Holzbau seit Jahren für die Koordination der Forschungsvorhaben zuständig ist.