Gemeinsam gegen häusliche Gewalt

v.l.: Bärbel Riemann (Zonta Club Wiesbaden), Kirsten Fritsche (Zonta), Nadine Fiebig (HSRM/GKFG), Christoph Manjura (Landeshauptstadt Wiesbaden) und Prof. Dr. Heidrun Schulze (HSRM/GKFG). © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Prof. Dr. Heidrun Schulze (re.) stellt die GKFG und MamMut vor. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Übergabe des Schecks an das „Haus der Frauen in Not“ des Diakonischen Werks Wiesbaden. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

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Gemeinsam aktiv: Am Mittwochabend fand der Auftakt zur diesjährigen „Zonta says NO/Orange the World“-Kampagne in Wiesbaden in Kooperation der Gesellschaft für Kinder- und Frauenrechte gegen Gewalt (GKFG) und dem Zonta Club Wiesbaden an der Hochschule RheinMain statt.

Boris Rhein, Präsident des Hessischen Landtags und Schirmherr der Aktionskampagne, betonte in seiner Videobotschaft, dass häusliche Gewalt keine Privatsache sei und bedankte sich für das Engagement von Zonta gegen diese Menschenrechtsverletzungen. Auch die Hochschulpräsidentin hob in ihrem digitalen Grußwort den Schutz insbesondere vor geschlechtsbezogener Gewalt als „essenziell für unsere Gesellschaft“ hervor. „Es geht hier ganz zentral um die Aus- und Weiterbildung von Menschen, um besser vor Gewalt zu schützen. An der Hochschule RheinMain leisten wir als Hochschule für Angewandte Wissenschaften genau an dieser Stelle unseren Beitrag und wollen das auch in Zukunft weiter intensiv mit unseren Partner:innen in der Praxis tun“, so Prof. Dr. Eva Waller.

„Möglichst viele Menschen erreichen“

Die Fälle häuslicher Gewalt sind zuletzt wieder stark gestiegen – gerade in der Pandemie, wie Kirsten Fritsche, Zonta Area Director, in ihrem Vortrag schilderte. Sie beklagte zudem ein fehlendes Gesamtkonzept zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, die die unterzeichnenden Staaten dazu verpflichtet hat, offensiv gegen alle Formen von Gewalt, insbesondere aber häusliche Gewalt, vorzugehen. Mit dem Wiesbadener Kampagnenauftakt wurde nun ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Bärbel Riemann, Vorsitzende des Zonta Clubs Wiesbaden, freute sich sehr darüber, dass die Veranstaltung gemeinsam mit der GKFG am Campus der Hochschule RheinMain durchgeführt werden konnte: „Mir liegt sehr am Herzen, die Menschen aufmerksam zu machen auf häusliche Gewalt. Wir wollen uns miteinander verbinden, um möglichst viele Menschen zu erreichen“, so Riemann.

Projekt MamMut setzt bei jungen Menschen an

Die noch junge GKFG hat sich gegründet, um das internationale Projekt MamMut (Mitmachen macht Mut – Gemeinsam gegen Gewalt) vermehrt umsetzen zu können. Das Spin-off der Hochschule RheinMain geht auf Prof. Dr. Heidrun Schulze zurück, die das Projekt MamMut in Südamerika kennengelernt hat. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftler:innen und (inter)nationalen Fachakteur:innen aus der Praxis hat sie es nach Deutschland gebracht und setzt das Projekt sowohl hier, als auch im Ausland erfolgreich um. „Was die GKFG und die Hochschule beitragen, ist, dass wir mit der Prävention schon bei den Kindern anfangen. Durch politische Bewusstseinsbildung im Primärbereich wollen wir bei jungen Menschen eine Veränderung von geschlechtsstereotypisierten Rollenverständnissen bewirken“, so die Professorin des Fachbereichs Sozialwesen, dafür wurde das Präventionsprojekt MamMut schon vielfach ausgezeichnet. Prof. Dr. Christian Schütte-Bäumner, Dekan des Fachbereichs, attestierte der GKFG, den Puls der Zeit zu treffen und sprach von einem Beispiel „sozialer Innovation.“ Das Ziel sei, „dass wir MamMut in den Schulen Zug um Zug andocken“, sagte der Wiesbadener Sozialdezernent Christoph Manjura, der zur Partnerschaft der beiden Organisationen herzlich gratulierte.

Spende und Leuchtzeichen

Besonders freute sich an diesem Abend das „Haus der Frauen in Not“ des Diakonischen Werks Wiesbaden, das eine Spende über 3.000 Euro vom Zonta Club Wiesbaden überreicht bekam. Am 25. November geht die Kampagne „Zonta Says NO!“ mit orangefarbenen Leuchtzeichen weiter. Ab 17 Uhr werden dann alleine in Wiesbaden weit über dreißig Gebäude in Orange erstrahlen, um der Forderung nach einer konsequenten Umsetzung der Istanbul-Konvention Nachdruck zu verleihen.