GEWALTPRÄVENTIONSPROJEKT MAMMUT – MITMACHEN MACHT MUT

MamMut - Mitmachen macht Mut: Gemeinsam gegen Gewalt

Die Methode "MamMut"

„MamMut- Mitmachen macht Mut. Gemeinsam gegen Gewalt“ ist ein interaktiver, partizipativer Lernparcours für Kinder zwischen fünf und neun Jahren. Der Fokus des Projekts liegt auf der Prävention von Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Jungen. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH wurde der Parcours im Rahmen des Regionalprogramms „ComVoMujer – Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika“, entwickelt. Nach einem intensiven Pilotprozess in Peru 2012 wurde die Methode in Ecuador zum ersten Mal an mehreren Schulen unter dem spanischen Titel „Ruta Participativa – de salto en salto a la violencia le ponemos alto“ durchgeführt und 2015 in Kooperation mit der Hochschule RheinMain nach Deutschland geholt.

 

Gewalt gegen Frauen und Kinder in Deutschland

Im Laufe ihres Lebens erfahren viele Frauen physische, psychische und/oder sexualisierte Gewalt durch Männer, die das Ziel haben, Kontrolle und Macht über diese zu erlangen oder zu erhalten. Viele Mädchen und Jungen erleben diese Gewalt in Zeugenschaft oder werden selbst zu direkt Betroffenen. In Deutschland sehen diese Zahlen folgendermaßen aus:

In Deutschland hat jede vierte Frau im Alter von 16-85 Jahren im Laufe ihres Lebens körperliche, seelische oder sexuelle Gewalt durch ihren Beziehungspartner erfahren. Die Zahl der Kinder, die vor dem 15. Lebensjahr aktiv von Gewalthandlungen durch erwachsene Familienangehörige betroffen sind, beläuft sich auf 44% (vgl. Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotruf(bff): Frauen gegen Gewalt, 2014: S.5f.). Legitimiert werden die Gewalthandlungen über gesellschaftlich konstruierte Geschlechter- und Generationsungleichheiten und damit einhergehende zugeschriebene Stereotype. Die oben aufgeführten Formen von Gewalt richten sich einerseits gegen Frauen und Mädchen alleine aufgrund ihres weiblichen Geschlechts. Andererseits betreffen sie auch Mädchen und Jungen aktiv oder in Zeugenschaft aufgrund ihres Alters und Kindstatus. Hierbei wird von Intergenerationaler Gewalt gesprochen.

 

Konzept

Der altersgerechte „Mitmach-Parcours“ orientiert sich an den Lebenswelten von Jungen und Mädchen und eröffnet ihnen die Möglichkeit sich aktiv in das Geschehen einzubringen. Die Mädchen und Jungen durchlaufen fünf verschiedene Stationen, die auf die Dekonstruktion von Geschlechterstereotypen, Bildung von menschenrechtsorientierten und gleichberechtigten Beziehungsidealen sowie der Stärkung der Wahrnehmung ihrer Rechte zielen. In der UN-Kinderrechtskonvention werden die Rechte der Kinder klar definiert. Für das Projekt sind insbesondere die Rechte von großer Bedeutung, die auf ein gewaltfreies Leben, Partizipation und freie Meinungsäußerung sowie umfänglicher Information abzielen. vor allem Rechte wie das Recht auf gewaltfreies Leben, das Partizipationsrecht, das Recht auf freie Meinungsäußerung und das Recht auf Information von großer Bedeutung.

Entgegen der gesellschaftlich etablierten Machtasymmetrie zwischen Kindern und Erwachsenen, sowie zwischen Mädchen und Jungen, erleben sie  im Rahmen des MamMut- Konzeptes, dass sie durch dialogische Gesprächsführungen ihr  Recht auf eigene und gleichberechtigte Meinungsäußerung durchsetzen können.

 

Ziele von MamMut

Durch die unterschiedlichen kreativen und erlebnisorientierten Aktivitäten des Parcours werden vielseitige Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt an Frauen und Geschlechterstereotypen ermöglicht. Zudem erleben Mädchen und Jungen ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander, welches zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls führt. Mädchen und Jungen erfahren mehr über ihre Rechte und die Notwendigkeit von Gleichberechtigung. Mit den Kindern wird erarbeitet, was Gewalt ist, welche Formen es gibt und welche Auswirkungen es haben kann. MamMut leistet, durch den einzigartigen Mitmachparcours, einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung gewaltvollen Verhaltens und wirkt präventiv der Weitergabe von Gewalt entgegen.

 

Umsetzungen von MamMut

Seit September 2015 wurde MamMut im Raum Mainz/Wiesbaden/Darmstadt an verschiedenen Grundschulen, Kindertagesstätten und in Frauenhäusern umgesetzt. Viele Mädchen und Jungen hatten so bereits die Möglichkeit MamMut zu erleben.

„Gemeinsam sind wir stark. Wir sind alle wertvoll!“ (Schüler der 3. Klasse)

 

 

Kontaktaufnahme

Für Anfragen senden Sie uns bitte eine E-Mail an die folgende Adresse: MamMut@hs-rm.de oder Sie nutzen das Kontaktformular.

 

MamMut Kontaktformular

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