Wer hat dem Nashorn das Horn geklaut?

13. Kinder-Uni an der Hochschule RheinMain. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Prof. Dr. Ulrike Stadtmüller, Prodekanin des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften der HSRM. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Umwelttechnik-Student Tom und Prof. Dr. Ulrike Stadtmüller im Interview mit Radio Rüsselsheim. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Doppelhelix-Basteln mit Gummibärchen. © Stadt Rüsselsheim am Main.

Nashorn-Wilderer in den Steppen Afrikas hinterlassen Spuren am Tatort, auch DNA-Material wie Hautpartikel oder Schweiß. Kann man das genetische Material später auf beschlagnahmten Nashorn-Hörnern nachweisen, sind die Täter leicht zu überführen. Dafür interessierten sich am Samstag über 80 Schülerinnen und Schüler zwischen acht und zwölf Jahren, die zur 13. Kinder-Uni an die Hochschule RheinMain gekommen waren.

"Unser Klassenlehrer hat Informationen zur Kinder-Uni an der Schule verteilt, aber ich war auch schon im letzten Jahr dabei", erzählt Hannah, die sich besonders dafür interessiert, wie man die Verbrecher finden kann. Auch Malte aus Rüsselsheim ist dabei, er "weiß noch nicht so viel über Nashörner" und freut sich darauf, mehr zu erfahren. Das persönliche Interesse an Forschung ist bei ihm auch ein wenig familiär bedingt; sein Vater arbeitet an der HSRM als Lehrbeauftragter im Bereich Mechatronik.

"Alle Kinder wollen die Welt retten"

Nach der Anmeldung zu den Workshops am Nachmittag folgte die Vorlesung im großen Hörsaal. Die Prodekanin des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften, Prof. Dr. Ulrike Stadtmüller, führte mit vier Studierenden der Umwelttechnik in die Themen Nashörner, DNA-Analyse und schließlich Wilderer-Jagd ein. "Für mich stellte sich die Frage, wie man das Thema Genetik, das die Kinder sich gewünscht haben, kindgerecht herunterbricht", so die Biologin. "In verschiedenen Zeitungsberichten habe ich dann gelesen, dass in Afrika Nashornwilderer mittels DNA-Analyse überführt werden. Und irgendwie wollen ja alle Kinder die Welt retten. So kam es zu dieser Veranstaltung", sagt Stadtmüller, die einen großen Teil der Vorlesung ihren Sechstsemestern überließ. "Wir haben durch die Vorbereitung auf die Kinder-Uni viel gelernt, gerade auch so ein komplexes Thema herunterzubrechen. Das ist gut, wenn man später vielleicht mal in die Lehre gehen will", so Umwelttechnikstudent Tom.

In den anschließenden Workshops wurde mit der DNA von Bananen experimentiert, die aus zerstoßenen Früchten mittels Filtrierung durch Kaffeefilter gewonnen wurde. Außerdem konnten die Kinder mit Unterstützung der Studierenden Modelle der DNA-Doppelhelix mit Gummibärchen nachbauen. "Dass man Wissenschaft anschaulich macht, ist entscheidend", so Eiken Lübbers, der mit seinem Sohn zur Kinder-Uni gekommen war.