Zwei neue Forschungsprojekte im Bereich Holzbau

Elemente aus dem Forschungsprojekt TACITUS FAQs. © Hochschule RheinMain

Elemente aus dem Forschungsprojekt zu Holztürmen für Windkraftanlagen. © Hochschule RheinMain

Das Bundeswirtschaftsministerium fördert mit rund 450.000 Euro zwei Forschungsvorhaben der Hochschule RheinMain (HSRM), die sich mit dem Holzbau beschäftigen. Im Projekt TACITUS FAQs geht es um den Einsatz von Laubhölzern im Bauwesen; ein zweites Vorhaben untersucht neuartige Turmkonstruktionen für Windkraftanlagen.

Laubhölzer besitzen im Bauwesen einen vergleichsweise geringen Marktanteil. Häufig werden sie nur energetisch verwertet. Dabei verfügen sie über sehr gute technische Eigenschaften. Gerade in Zeiten des Klimawandels und den damit einhergehenden Wettereignissen, aber auch durch hohe Käferbefälle in den letzten Jahren, haben klassische Nadelhölzer inzwischen hohe Ausfälle zu verzeichnen. Die Forscher im Labor für Holzbau der HSRM gehen daher davon aus, dass künftig vermehrt Laubhölzer im Bauwesen eingesetzt werden.

"Das Forschungsvorhaben TACITUS FAQs beschäftigt sich im Wesentlichen mit Fragestellungen zur Verbindungstechnik, die man zur Kopplung von einzelnen Querschnitten aus Laubholz einsetzen kann. In vorangegangenen Forschungsarbeiten an der Hochschule RheinMain konnten wir zeigen, dass in Laubholz eingeklebte Stäbe hohe Festigkeiten sowohl unter statischer als auch unter zyklischer Last erreichen können. Für einen Transfer der Ergebnisse in die Wirtschaft sind für in Laubholz eingeklebte Stäbe jedoch weitergehende Forschungsarbeiten notwendig. Hier geht es um praxisrelevante Aspekte wie die Dauerhaftigkeit bei Wechselklima sowie optimierte anwendungsnahe Stabanordnungen", erklärt Prof. Dr.-Ing. Leander Bathon. "Außerdem sollen die aufwendigen und langwierigen Prüfverfahren zur Witterungsbeständigkeit von Holz und Holzwerkstoffen durch die Entwicklung alternativer Prüfverfahren vereinfacht werden. Das über 30 Monate laufende Forschungsvorhaben wird in enger Kooperation mit der TU Dortmund sowie dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung in Bremen durchgeführt", ergänzt Dr.-Ing. Oliver Bletz-Mühldorfer.

In einem weiteren Forschungsvorhaben geht es darum, ein neuartiges Konzept für Holztürme für Windkraftanlagen zu entwickeln. Im Zentrum der Untersuchungen stehen neue Konstruktionsprinzipien, Fügetechniken und Materialzusammensetzungen. Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit der Firma Anker Foundations GmbH mit Sitz in Hamburg durchgeführt. Die Projektlaufzeit ist ebenfalls auf 30 Monate ausgelegt.

Beide Forschungsprojekte (IGF Vorhaben Nr. 21550 bzw. ZIM KK51O21O1BAO) werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit einem kumulierten Gesamtvolumen für die Hochschule RheinMain in Höhe von rund 450.000 Euro gefördert.