Von Windhoek nach Wiesbaden

Prof. Dr. Stoffberg von der Namibia University of Science and Technology (NUST) bei einem Workshop zum Upgrading von informellen Siedlungen. © Madelein Stoffberg | NUST

Ein Mitglied der Shack Dwellers Federation von Namibia erklärt ihre Pläne für die Dordabis Community. © Madelein Stoffberg | NUST

Bereits zum zweiten Mal ist Dr. Madelein Stoffberg von der Namibia University of Science and Technology (NUST) als Gastprofessorin an der Hochschule RheinMain (HSRM) gewesen. Nach einem Aufenthalt 2019 über das DAAD-Programm kam die Architektin mit dem Schwerpunkt Housing Design nun im September für mehrere Wochen wieder an den Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen.

„In Windhoek forsche ich schwerpunktmäßig über communitygeführte Upgradings von informellen Siedlungen. In Wiesbaden liegt der spezielle Fokus meiner Forschung auf Kultur und Identität bezüglich Wohnen in diesen informellen Siedlungen. Die Kooperation ermöglicht es mir, Ressourcen in Wiesbaden für meine Forschung zu nutzen“, erklärt Dr. Stoffberg. Bei dem Projekt geht es darum zu untersuchen, wie man informelle Siedlungen (umgangssprachlich oft Slums genannt) entwickeln kann, damit Menschen eine adäquate Behausung haben. Dabei seien neben sozioökonomischen und vielen weiteren Bedingungen auch architektonische Aspekte sowie die Interessen der Communitys zu beachten, deren Identitäten und Kulturen bei der Entwicklung repräsentiert werden müssten. Dieses Thema stand auch in Zentrum ihrer Lehrveranstaltungen an der Hochschule RheinMain. So bezieht Dr. Stoffberg auch die Perspektiven der Studierenden in Wiesbaden in ihre Forschung mit ein.

Noch viel voneinander lernen

„Das Arbeiten in unterschiedlichen Kontexten zeigt, dass beide Hochschulen noch viel voneinander lernen und gemeinsame Forschungsideen entwickeln können“, so die Gastwissenschaftlerin. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, noch einmal nach Deutschland an die Hochschule RheinMain zu kommen, will sie diese definitiv nutzen. „Wir arbeiten an zukünftigen gemeinsamen Vorlesungen. Wenn es keine Möglichkeit gibt, persönlich vor Ort zu sein, so gibt es viele Optionen für gemeinsame Online-Kurse.“

Seit 2012 bestehen enge Beziehungen und eine Partnerschaft zwischen der Namibia University of Science and Technology und der Hochschule RheinMain mit verschiedenen Austauschformaten für Studierende und Lehrpersonal. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation in Namibia unterstützt die HSRM unter anderem den dortigen Aufbau einen Impfzentrums an der NUST, die eine zentrale Rolle im Kampf gegen das Virus spielt, und ruft zur Spende für das momentan stark betroffene Land auf.