Verleihung des DAAD-Preises 2020

DAAD-Preisträger Abdulaziz Durbi. © privat.

Am gestrigen Vormittag fand die digitale Verleihung des DAAD-Preises für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an der Hochschule RheinMain statt. Als Preisträger des Jahres 2020 wählte die Jury Abdulaziz Durbi aus, der im vergangenen Juni sein Masterstudium im Fach Konstruktiver Ingenieurbau/Baumanagement erfolgreich abgeschlossen hat. Präsidentin Prof. Dr. Eva Waller gratulierte dem Preisträger einleitend im Namen der Hochschule, des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) und ganz persönlich. Dabei würdigte sie nicht nur die Leistung Durbis, sondern zeigte sich insgesamt beeindruckt von den Leistungen Studierender der HSRM und hob den wichtigen Beitrag bildungsausländischer Hochschulangehöriger hervor: "Der Preis macht deutlich, welche Bereicherung internationale Studierende für unsere Hochschule darstellen." Die Heterogenität der Studierenden und aller übrigen Hochschulmitglieder ermögliche es erst, neue Herangehensweisen und Perspektiven in den Hochschulalltag einzubringen, so Prof. Dr. Waller.

Engagement und akademische Leistung

Anschließend übergab die Präsidentin das Wort an Prof. Dr.-Ing. Georg Geldmacher, der Durbi in seinen Lehrveranstaltungen kennengelernt und für den Preis vorgeschlagen hatte. In seiner Laudatio hob er gleichermaßen die akademischen Leistungen wie auch das gesellschaftliche und hochschulinterne Engagement Durbis hervor. Dieser war aus Homs in Syrien geflüchtet, musste dort seine Verlobte zunächst zurücklassen und sich verschiedenen Jobs und Herausforderungen stellen, bevor er nach Stationen in Ägypten und der Türkei gemeinsam mit seiner heutigen Frau ein neues Leben in Deutschland beginnen und eine Familie gründen konnte. Innerhalb weniger Jahre eignete er sich überwiegend autodidaktisch sehr gute Deutschkenntnisse an, sodass er in Deutschland sein Masterstudium aufnehmen konnte, nachdem er in Syrien bereits einen Bachelor erlangt hatte. Dabei erzielte er nicht nur sehr gute Noten, sondern wählte laut Prof. Dr.-Ing. Geldmacher stets anspruchsvolle Module und stellte sich erfolgreich allen Herausforderungen. "Die Akademische Leistung von Herrn Durbi ist vor diesem Hintergrund als hervorragend zu bezeichnen", so Prof. Dr.-Ing. Geldmacher. Auch das soziale Engagement hob er als "Konstante im Leben von Herrn Durbi" hervor. Nachdem er bereits in Syrien beim arabischen roten Halbmond und bei Human Rights Watch sozial tätig war, hatte er sich auch an der HSRM trotz der Doppelbelastung von Studium und Familie engagiert. So zum Beispiel im Büro für Internationales, wo er auch jetzt nach seinem Abschluss noch als ehrenamtlicher Tutor wirkt, wie Judith Hayer vom Büro für Internationales lobend erwähnte. Darüber hinaus betätigte er sich im privaten Bereich als Dolmetscher für das Jobcenter der Stadt Bad Hersfeld und förderte die Weiterbildung seiner Frau und vieler anderer Studierender, so Manik Chander von der Flüchtlingsberatung der Hochschule RheinMain.

Der HSRM verbunden

Im Anschluss an die Laudatio bedankte sich der Preisträger bei den Gratulantinnen und Gratulanten und beantwortete einige Fragen. Für das Studium an der HSRM habe er sich trotz möglicher Zulassungen an verschiedenen Hochschulen bewusst entschieden: "Die Vielfalt des Angebots der Hochschule RheinMain hat mich überzeugt. Und die Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences im Masterstudiengang. Außerdem bietet das Rhein-Main-Gebiet ein großes Potenzial." Aktuell arbeite er in einem Ingenieurbüro. Der nächste Schritt sei für ihn eine Promotion, wobei wieder die HSRM in seinem Fokus stehe. "Das Studium hier war für mich ein unvergessliches Erlebnis. Was mir gefallen hat, ist die enge Beziehung zwischen Studierenden und Lehrenden sowie die Hilfsbereitschaft aller Mitarbeitenden. Dazu kamen die Hilfsangebote für ausländische Studierende, diese waren für mich eine große Hilfe", berichtete Durbi und wandte sich abschließend auch an andere internationale Studierende: "Ich kann nur allen ausländischen Studierenden ans Herz legen, die von der Hochschule angebotenen Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen und sich während des Studiums für andere Mitstudierende und Studieninteressierte zu engagieren."

Über den DAAD-Preis

Der DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender wird an der Hochschule RheinMain seit 2014 vergeben und ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert, das über den DAAD durch das Auswärtige Amt zur Verfügung gestellt wird. Potentielle Kandidatinnen und Kandidaten werden von Professorinnen und Professoren der Hochschule vorgeschlagen; in Frage kommen dabei Bildungsausländer und Bildungsausländerinnen in jeder Phase des Studienzyklus oder mit einem Hochschulabschluss, der nicht länger als drei Monate zurückliegt. Gewürdigt werden besondere akademische Leistungen bei gleichzeitigem gesellschaftlichem oder interkulturellem Engagement. Mit der Verleihung des Preises soll eine breitere Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht werden, welche Bereicherung internationale Studierende sowie Doktoranden und Doktorandinnen für die Hochschulgemeinschaft darstellen.