Transformationswissen für die zukunftsfähige Stadt

Diskussionsrunde mit Studierenden der Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen sowie Sozialwesen. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Transformationswissen für die zukunftsfähige Stadt“ hatten zehn Studierende der Hochschule RheinMain (HSRM) am Mittwoch die Gelegenheit zu einem besonderen Diskurs. Gemeinsam mit drei Gästen beschäftigten sie sich mit der Komplexität von Transformationsprozessen, insbesondere mit verschiedenen Herausforderungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeits- und Mobilitätskonzepten auf dem Weg zu zukunftsfähigen Städten. Zu diesem Diskurs eingeladen waren Michael Volkmer, Inhaber und Geschäftsführer der Kreativagentur Scholz & Volkmer GmbH und Initiator des Wiesbadener „Superblock-Sonntag”, sowie Dr.-Ing. Sascha Baron und Roland Petrak als Vertreter der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Als interdisziplinäres Projekt der Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen (Prof. Dr. André Bruns) und Sozialwesen (Prof. Dr. Andreas Thiesen) vermittelt die Lehrveranstaltung Studierenden des Bachelorstudiengangs Mobilitätsmanagement sowie aus allen Bachelorstudiengängen des Fachbereichs Sozialwesen das erforderliche Wissen, um Transformationsprozesse hin zu einer nachhaltigen Entwicklung gestalten zu können. Eine begleitende Evaluation erfasst das erarbeitete Transformationswissen, um dessen Vermittlung in zukünftigen Semestern noch gezielter zu ermöglichen.

Wissenschaftliche Impulse und persönliches Erleben vor Ort

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde stiegen die Studierenden mit vorbereiteten Fragen in das Gespräch mit den Gästen ein. Michael Volkmer betonte zu Beginn die hohe Relevanz für städtische Transformationsprozesse, dabei mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen zu können, wie es am Superblock-Sonntag im Sommer möglich war. Der Hochschule sprach er in diesem Kontext als wichtigste Rolle zu, Impulse in die Stadtgesellschaft hineinzugeben, um wissenschaftlich fundiert Ängsten und Zurückhaltung zu begegnen. Gemeinsam mit Roland Petrak berichtete er zudem von den Herausforderungen in der Planungsphase des Superblock-Sonntag, in der es galt, möglichst viele Menschen in den involvierten Quartieren für ihre Mitwirkung zu gewinnen.

Dr.-Ing. Sascha Baron beleuchtete den Superblock-Sonntag aus Perspektive der Mobilitätsplanung – beispielsweise die Konfliktvermeidung durch die gezielte Schaffung kostenloser Parkraumalternativen im Zeitraum der Straßensperrungen. Roland Petrak reflektierte das sehr positive Feedback der Wiesbadener Bürger:innen, die sich in großer Zahl für eine Verstetigung des Experiments Superblock-Sonntag aussprachen. Michael Volkmer betonte, dass im Rahmen solcher Veranstaltungen konkrete Bilder von Zukunftsversionen geschaffen werden müssen, um den Bürger:innen live ein Gefühl für die positiven Effekte städtischer Transformationsprozesse zu vermitteln und zum weiteren Handeln zu bewegen.

Mit fundierten Einblicken in den vergangenen Superblock-Sonntag und vielen hilfreichen Impulsen konnten die Studierenden nach Ende des Fachgesprächs in den nächsten Schritt der Lehrveranstaltung starten. Gemeinsam mit der Stadtplanerin Dr. Sonja Rube aus München werden sie nun konkrete Ideen für einen Follow-Up-Prozess des Superblock-Sonntag entwickeln. Eine Fortsetzung der Lehrveranstaltung in den beiden kommenden Semestern wird den Studierenden Gelegenheit geben, sich vertiefend mit Themen der Transformation zu beschäftigen.