Mobilitätsmanager:innen auf der ETC in Mailand

Prof. Dr. André Bruns, Christina Rutka und Leon Yessad, Wissenschaftler:innen im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen, waren auf der 50th European Transport Conference (ETC) in Mailand, Italien. Die Konferenz umfasste insgesamt mehr als 250 Fachbeiträge in bis zu zehn parallelen Sessions mit mehr als 550 Teilnehmenden aus mehr als 30 internationalen Ländern. Zwei Beiträge stellten die beiden Mobilitätsmanagement-Expert:innen der HSRM vor.

Christina Rutka präsentierte in ihrem Vortrag „Bike-sharing usage and the effects from the built environment: a forecasting model based on POI data“ die Ergebnisse des gemeinsam mit Prof. Dr. Matthias Kowald und Hauke Reckermann bearbeiteten Forschungsprojektes „Wirksamkeits- und Nutzungsuntersuchung zum Fahrradvermietsystem VRNnextbike“ vor. Der Beitrag zeigt die Möglichkeit zur Prognose der Auslastung von Fahrradvermietsystemen auf Basis kostenlos verfügbarer Geodaten mit Blick auf das Angebotsgebiet von VRNnextbike. Hierzu wurden die seitens nextbike im Jahr 2019 erhobenen Stationszahlen aller Städte in der Rhein-Neckar-Region ausgewertet. Die Ergebnisse sind für die Planung von stationsbasierten Mietradsystemen von Bedeutung, da so eine bedarfsgerechte Positionierung und Dimensionierung der Stationen ermöglicht werden kann.

Der zweite Beitrag der Hochschule RheinMain – „The role of communication and design in promoting sustainable mobility in social housing areas – Evidence of an evaluation study in the Frankfurt Rhine-Main region“ – wurde von Prof. Dr. André Bruns präsentiert, welcher in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Matthias Kowald und Leon Yessad bearbeitet wurde. Dieser beleuchtet die Evaluation und Erkenntnisse eines mehrjährigen Förderprojektes des Landes Hessen in Kooperation mit der Nassauischen Heimstätte | Wohnstadt und der Hochschule für Gestaltung Offenbach, namentlich vertreten durch Prof. Kai Vöckler und Heike Andersen. Innerhalb des Projektes wurden verschiedene nachhaltige Mobilitätsangebote in vier Pilotgebieten des sozialen Wohnungsbaus in der Region Frankfurt-Rhein-Main installiert und mit einer Kommunikationskampagne beworben. Das Novum dieser Studie liegt in der systematischen Identifikation von Treibern und Hürden zur Schaffung von Akzeptanz und einer zukünftigen Annahme neuer nachhaltiger Mobilitätsangebote wie Lastenrad-Sharing, E-Car-Sharing, Fahrradboxen und Ladesäulen in den Gebieten. Darüber hinaus sind die Erkenntnisse über das Mobilitätsverhalten, die mobilitätsbezogenen Einstellungen sowie die Soziodemografie richtungsweisend für eine erfolgreiche Mobilitätswende und dienen auf der präsentierten Fachbühne als Anknüpfungspunkte für zukünftige Forschungen und planerische Anwendungen.