Älterwerden auf dem Gräselberg

Annika Addicks präsentiert ihren Entwurf in der evangelischen Lukaskirche auf dem Gräselberg. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Modell von Parsa Adebin. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Die beiden Erstplatzierten Annika Addicks und Parsa Abedin mit Ute Kern-Müller (Diakonie Wiesbaden), Prof. Andreas Fuchs (HSRM), Pfarrerin Birte Kimmel, Prof. Dr. Corinna Rohn (Dekanin Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen, HSRM) und Agim Kaptelli (Diakonie Wiesbaden). (v.r.) © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

© Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

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„Älterwerden im Quartier | Gut leben und wohnen auf dem Gräselberg“ – unter diesem Titel lud die Evangelische Lukasgemeinde Wiesbaden in die örtliche Lukaskirche ein, um Entwürfe für eine Neugestaltung des Grundstücks rund um das Gotteshaus vorzustellen. Präsentiert wurden die Konzepte und Modelle von Masterstudierenden der Hochschule RheinMain, die damit auch ihre Abschlussarbeiten im Studiengang Architektur | Bauen mit Bestand ausstellten.

Die Präsentation stieß auf großes Interesse bei den Gemeindemitgliedern, war sie doch der erste Meilenstein eines Projekts der Lukasgemeinde älteren Menschen die Möglichkeit zu bieten, trotz Einschränkungen auf dem Gräselberg wohnen zu bleiben. „Ein Bürger wollte schon direkt zu Beginn des Prozesses eine Wohnung reservieren“, erzählte Pfarrerin Birte Kimmel, die sich sehr bei den Studierenden dafür bedankte, dass „Sie unseren Träumen Räume geben“. Die Kirche sei in einem Transformationsprozess, so Kimmel, hin von der Kirche des Volkes zu einer Kirche für das Volk. Ein solches Projekt zeige den praktisch handelnden Arm der Kirche und stimme sie hoffnungsvoll. Dies bestätigte auch Oliver Albrecht, Propst der Evangelischen Kirche Rhein-Main, der in seinem Grußwort das mutige Engagement aller Beteiligten lobte. Sozialdezernent Christoph Manjura stellte in seiner Ansprache unter anderem die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Stadt und Kirche heraus.

„Damit Menschen zusammenkommen“

Bezahlbarer Wohnraum stand im Zentrum des Vorhabens, der in die Visionen der Neugestaltung des Geländes rund um die Kirche einfloss. Er „ist die zentrale Frage der nächsten Jahre“, wie Agim Kaptelli, Leiter des Diakonischen Werks Wiesbaden, betonte. Daneben waren die Integration einer wachsenden Kindertagesstätte, betreutes Wohnen, eine Demenz-WG und offene Begegnungsräume Teil der Aufgabe, die die 20 Architekturstudierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Corinna Rohn, Prof. Andreas Fuchs und Prof. Sascha Luippold zu bearbeiten hatten. „Ich wollte immer wieder Raumbezüge entstehen lassen, damit Menschen zusammenkommen“, sagte Julia Schmerbach bei ihrer Präsentation. Auch Parsa Abedin, der sich mit Annika Addicks den ersten Platz bei der offenen Bewertung teilte, setzte bei seinem Modell auf Begegnung: „Ich habe Höfe mit unterschiedlichem Charakter entworfen, damit sich Leute dort treffen können.“