Passgenaue Brücke in die Berufswelt

Teilnehmer:innen des Runden Tischs des International Career Service Rhein-Main © A. Hoehne

Diese Woche versammelten sich 40 Akteur:innen aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Hochschulen zu einem Runden Tisch, um gemeinschaftlich an Lösungen zu arbeiten, wie mehr Hochschulabsolvent:innen mit Zuwanderungsgeschichte beruflich in der Region Fuß fassen können. Die Zusammenkunft fand auf Initiative des International Career Service Rhein-Main (ICS RM) statt. Dieser ist ein Verbundprojekt der sechs öffentlichen Hochschulen des Rhein-Main-Gebiets: Goethe-Universität Frankfurt (Gesamtprojektleitung), Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschule Darmstadt, Hochschule RheinMain und Technische Universität Darmstadt sowie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als assoziiertes Mitglied.

Insgesamt etwa 25.000 internationale Studierende und weitere 25.000 deutsche Studierende mit Zuwanderungsgeschichte sind an den beteiligten Hochschulen eingeschrieben. Vielen von ihnen erschweren das Fehlen von Netzwerken, ungenügende Einblicke in den deutschen Arbeitsmarkt und Unternehmenskulturen sowie bestehende rechtliche Barrieren den Weg in akademische Positionen oder auch die Selbständigkeit. Nur einem geringen Anteil internationaler Studierender gelingt es nach ihrem Studienabschluss, akademische Positionen in der gewerblichen Wirtschaft, der Sozialwirtschaft oder bei öffentlichen Arbeitgebern in Deutschland zu erlangen. Demgegenüber fehlen bis 2028 nach den Prognosen des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität allein in Südhessen rund 50.000 Fachkräfte mit akademischem Abschluss, insbesondere im MINT-Bereich. Um den erfolgreichen Einstieg und das nachhaltige Wirken internationaler Studierender in der Berufswelt zu fördern, möchte sie der ICS RM bereits während des Studiums in ihrer beruflichen Entwicklung begleiten und stärken.

Umfangreiches Serviceangebot zum Karrierestart

Dieses Ziel soll ein gemeinschaftliches Career-Serviceangebot leisten, das sukzessive aufgebaut und ausgerollt wird. Es beinhaltet eine Online-Infothek, Workshops und Trainings, Vorträge und Expert:innen-Talks sowie Mentoring, Coaching und Beratung durch Expert:innen, die sich auf dem Arbeitsmarkt und in der Gründungsszene bewegen.  Die Hochschule RheinMain beteiligt sich mit zwei Wahlmodulen zu den Themen „Corporate Culture von Unternehmen – VerlinkedIn Rhein-Main“ und „Social Entrepreneurship – especially females“ sowie mit Career Development Talks mit Expert:innen aus der Berufswelt und  individueller Karriereberatung. Das Competence & Career Center im LehrLernZentrum, das die Federführung des Projektes an der Hochschule RheinMain inne hat, kooperiert eng mit Akteur:innen aus der Hochschule, Partner:innen aus der Wirtschaft und unterstützenden Organisationen.

Über den Runden Tisch werden weitere Akteur:innen aus Wirtschaft, Verbänden und unterstützenden Organisationen in die Angebote des ICS RM eingebunden. Ein Beirat mit Mitgliedern aus Arbeitgeberverbänden, Kammern, kommunalen Spitzenverbänden, einschlägigen Ressorts von Landesministerien sowie aus Hochschulleitungen begleitet das Pilotprojekt strategisch und bildet die Schnittstelle zur Landespolitik. Bis 2028 soll eine passgenaue Brücke zwischen Hochschulen und Arbeitswelt aufgebaut werden, um die Bedarfe der Wirtschaft und der Studierenden in Einklang zu bringen und gemeinschaftlich einen Beitrag zur Schließung der Fachkräftelücke im Rhein-Main-Gebiet zu leisten. Gefördert wird der ICS RM aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und dem Europäischen Sozialfonds.