Panel zu Verhaltensänderungen

Workshop mit Studierenden und Lehrenden im Wilhelm-Kempf-Haus (Naurod) © Hochschule RheinMain

Workshop mit Studierenden und Lehrenden im Wilhelm-Kempf-Haus (Naurod) © Hochschule RheinMain

„Ob Klimawandel, Coronapandemie, Energiekrise oder soziale Ungleichheiten – die großen Herausforderungen unserer Zeit verlangen nach Verhaltensänderungen“, so Prof. Dr. Matthias Kowald, Leiter des Projekts „Aufbau und Pflege eines Studierenden- und Alumni-Panels zu Verhaltensveränderungen im Lebensverlauf“. Alltagsverhalten verläuft häufig - hochgradig routiniert und mitunter paradox, wenn wider besseren Wissens an Gewohntem (Mobilität, Ernährung, Energienutzung etc.) festgehalten wird. Dies wirft wissenschaftlich die Frage auf, ob und wodurch notwendige Veränderungen initiiert werden können. Studierende der Hochschule RheinMain (HSRM) aus den Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen, Sozialwesen und Wiesbaden Business School greifen diese Fragestellungen auf. Sie beteiligen sich an dem Projekt das zunächst bis 2024 durch zentrale QSL-Mittel der Hochschule gefördert wird und im Wintersemester 2022/2023 startete. Professoral setzt sich das Projektteam zusammen aus Prof. Dr. Matthias Kowald (Projektleitung) und Prof. Dr. André Bruns vom Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen, Prof. Dr. Ingo Neupert und Prof. Dr. Tanja Grendel vom Fachbereich Sozialwesen sowie Prof. Dr. Marina Grusevaja vom Fachbereich Wiesbaden Business School. Leon Yessad unterstützt das Vorhaben als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Expert:innenteams entwickeln Fragebogen für repräsentative Stichproben

Das Projekt sieht vor, dass die beteiligten Studierenden zunächst entsprechend zu den Forschungsprofilen ihrer Fachbereiche Expert:innenteams bilden, um Fragen zu sammeln bezüglich der notwendigen Transformationen in den Bereichen Mobilität, Energie, Bildung und Gesundheit. Anschließend entwickeln sie gemeinsam einen Fragebogen, mit welchem ab dem Frühjahr 2023 jährlich eine feste Gruppe von Studierenden aller Fachbereiche der Hochschule RheinMain befragt werden soll. Vorgesehen ist eine repräsentative Stichprobe nach Anteil der Neueinschreibungen in den Fachbereichen und des Geschlechts. Methodisch eröffnet der Längsschnitt die Möglichkeit, Verhaltensveränderungen über einen längeren Zeitraum nachzuvollziehen und herauszufinden, worauf sich diese zurückführen lassen. „Wünschenswert wäre eine Anschlussfinanzierung, um die Befragung bei Alumni fortführen zu können“, so das Projektteam.

Vergangenes Wochenende hat eine Gruppe von etwa 30 Studierenden und Lehrenden gemeinsam die Eckpunkte der Befragung erarbeitet. Der intensive Austausch über zwei Tage im Wilhelm-Kempf-Haus (Naurod) war eine Bereicherung und, so Prof. Dr. Ingo Neupert, „hat das Potenzial der fachbereichsübergreifenden Kooperation sichtbar gemacht".

Daten wichtiger Beitrag für Nachhaltigkeitsstrategie der HSRM

Die Ergebnisse des Panels leisten perspektivisch einen wichtigen Beitrag für die Hochschulentwicklung, indem sie die Datengrundlage für die Nachhaltigkeitsstrategie der Hochschule erweitern. Darüber hinaus ermöglichen sie vertiefte Analysen im Rahmen von Seminaren und Abschlussarbeiten auf Bachelor- und Masterniveau sowie die Option für studentische Konferenzbeiträge und Publikationen. „Für Studierende eröffnet das Projekt die Möglichkeit, am konkreten Anwendungsfall Kompetenzen im Bereich empirischer Methoden, statistischer Analysen zu erwerben und interdisziplinär das aktuelle Thema gesellschaftlicher Transformationen zu beforschen“, sagt Prof. Dr. Tanja Grendel.

Weitere Unterstützung ab Sommersemester

Ab dem Sommersemester werden auch Studierende des Fachbereichs Wiesbaden Business School das Projektteam unterstützen. Es ist geplant, den Kernfragebogen bei Folgeerhebungen durch aktuelle Themen zu ergänzen, so dass weitere studentische Gruppen zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen können.