Digitalisierung für SME umsetzbar machen

Teilnehmende der Research Summer School im Fachbereich Wiesbaden Business School. © Hochschule RheinMain

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Zwei Teilnehmende der Research Summer School während des Rahmenprogramms in Wiesbaden. © Hochschule RheinMain

Vergangene Woche fand im Fachbereich Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain (HSRM) die erste Research Summer School statt. Forscher:innen, Studierende sowie Unternehmensvertreter:innen aus Estland, Griechenland, Italien, Norwegen, Österreich, Portugal, Spanien und Deutschland nahmen an diesem SME DigitalizationCamp teil, einem Folgeprojekt des von der EU geförderten Virtual Open Innovation Lab (VOIL) und des Programms SME BePrepared 4 Supply Chainrisks (BePrepared). SME sind small and medium-sized enterprises (SME), also Unternehmen von kleiner und mittlerer Größe (im dt. KMU).

„In unserer Summer School ging es darum, relevantes Wissen und nützliche Tools rund um die digitale Transformation speziell für kleine und mittlere Unternehmen in Europa zu teilen“, sagte Prof. Dr. Karin Gräslund vom Fachbereich Wiesbaden Business School, die das Vorhaben initiiert und mit der Doktorandin Carolin Diefenbach umgesetzt hatte. Die SME stünden unter einem wachsenden Druck, ihr Geschäftsmodell anzupassen. Hier fehle es – im Vergleich zu Großunternehmen – teilweise jedoch an Orientierung und Erfahrungen, wie genau so etwas anzugehen ist; etwa aufgrund von Ressourcenmangel. „Es geht darum, zu verstehen, welche Möglichkeiten und Konsequenzen die digitale Transformation bezogen auf konkrete Unternehmensaufgabenstellungen für KMU hat, und gemeinsam und in risikoarmen Strukturen ein entsprechend passendes Verhalten einzuüben“, so Prof. Dr. Gräslund. Ann-Kristin Cordes von der Universität Münster (ERCIS) merkte an, dass KMU hier aber auch wesentliche Voraussetzungen und Vorteile für schnellere Innovationserfolge innerhalb der kleinen, gegebenenfalls agileren und entscheidungsfreudigeren Struktur hätten.

Minimum Viable Prototype für ein Wiesbadener Unternehmen

Im Rahmen der Research Summer School entwickelten die Teilnehmenden nun gemeinsam mit Forscher:innen und Expert:innen aus der Praxis einer Aufgabenstellung zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz einen Minimum Viable Prototype. Dies ist ein minimal funktionierendes Konzept bzw. eine Produktumsetzung zur Veranschaulichung und zum Test der gefundenen Umsetzungsideen für die Wiesbadener Firma Haas Magnettechnik GmbH. Ganz im Sinne agiler Ideenentwicklung hat das Unternehmen mit einem Mitarbeiter und zeitweise auch dem CEO persönlich mitgearbeitet. Ergänzend zu einer bereits in erster Version befindlichen Lösungsumsetzung „challengten“ die gefundenen neuen Lösungsvorschläge den bisherigen Ansatz von Haas für die gesetzliche Anforderung. Zum einen schlicht der Regulatorik gerecht zu werden und zum anderen darüber hinaus auch die Basis für ehrgeizigere Nachhaltigkeitsziele und entsprechende Lieferantenverhandlungen innerhalb des Haas-eigenen Wertschöpfungsnetzwerks zu bilden, war hier wichtig.

„Mit dieser Research Summer School werden alle strategisch relevanten Bereiche unserer Hochschule wie Forschung, Transfer und Internationalisierung in der Lehre gleichzeitig eingebunden“, sagte Prof. Dr. Marina Grusevaja, die Forschungs- und Internalisierungsbeauftragte im Dekanat des Fachbereichs Wiesbaden Business School.