Auftakt zur Reihe #4genderstudies@HSRM

Die Veranstaltungsreihe #4genderstudies@HSRM startete am Montagabend mit einem Vortrag unter dem Titel „Improve! – Wie Geschlechterforschung in den Ingenieurwissenschaften zu gerechterer Forschung & Entwicklung und besseren Produkten führt“ an der Hochschule RheinMain (HSRM). Zwischen dem 21. November und 16. Dezember 2022 beleuchtet #4genderstudies@HSRM Erfindungen von Frauen und Erkenntnisse der Gender-Perspektiven in wissenschaftlichen Disziplinen, reflektiert an Beispielen aus allen Fachbereichen der HSRM.

Genderperspektive für gerechtere Forschung, Entwicklung und technische Produkte

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe gab Prof. Dr. Corinna Bath von der Universität Augsburg Einblicke in die Gender-Forschung im Bereich der Technikentwicklung. Zu Beginn ihres Vortrags stellte sie die Frage in den Raum, wie Forschung, Entwicklung und Produkte in den Ingenieurwissenschaften durch Geschlechterforschung gerechter und besser werden können, sodass möglichst viele Menschen Technik diskriminierungsfrei nutzen können.

Prof. Dr. Bath machte die Teilnehmenden zunächst auf grundlegende Problematiken aufmerksam, die diskriminierungsfreier Technik im Weg stehen. Dabei erklärte sie das Phänomen der Ich-Methodik, bei der Entwickelnde von ihrer eigenen Perspektive ausgehen, was technische Produkte häufig nur einer spezifischen, homogenen Gruppierung erschließt. Darüber hinaus arbeitet die technische Entwicklung häufig mit normierten Menschen und stereotypen Annahmen, was zu einer konstruierten Realität führt, die nicht die tatsächliche Wirklichkeit abbildet. Nicht zuletzt kann, wie Prof. Dr. Bath erläuterte, auch der Einsatz von Software zu diskriminierenden Effekten beitragen, wenn diese beispielsweise für bestimmte Hauttöne oder Geschlechter weniger gut funktioniert, als für andere.

Anhand eigener Forschungsprojekte zeigte Prof. Dr. Bath technische Forschungs- und Entwicklungsmethoden auf, die inklusiv wirken, indem Vielfalt und Differenzen realistisch anerkannt, Annahmen identifiziert, reflektiert, hinterfragt und modifiziert werden. In diesem Zusammenhang erläuterte sie den Teilnehmenden das Prinzip des Participatory Design, das eine realistische Vielfalt potenzieller Nutzer:innen von Anfang an in Entwicklungsprozesse einbezieht. Zum Ausklang des Abends gab es dann Gelegenheit für eine Frage- und Diskussionsrunde, die die Teilnehmenden intensiv nutzten.

Begleitende Wanderausstellung „Patente Frauen“

Angelehnt an die bundesweite Kampagne #4genderstudies, die jedes Jahr am 18. Dezember für eine höhere Sichtbarkeit der Gender Studies sorgt, wird die Veranstaltungsreihe #4genderstudies@HSRM von der Wanderausstellung „Patente Frauen“ begleitet. Diese ist jeweils passend zu den fachbereichsbezogenen Veranstaltungen für je eine Woche an allen Campus der HSRM zu sehen und macht elementare Erfindungen von Frauen sichtbar. Noch bis Sonntag, 27. November 2022, kann die Ausstellung im Foyer des A-Gebäudes am Campus Rüsselsheim, Am Brückweg 26, 65428 Rüsselsheim, besichtigt werden.

Weitere Termine der Reihe #4genderstudies@HSRM

• Dienstag, 29. November 2022, 17 bis 18:30 Uhr: Workshop „Von rassistischen Seifenspendern und frauenfeindlichen Kreditkarten. Wieso ist künstliche Intelligenz so diskriminierend?“ mit begleitender Wanderausstellung „Patente Frauen“ am Campus Unter den Eichen im Foyer der Gebäude B1 und B2 sowie in der Bibliothek von 28. November bis 4. Dezember 2022. Um Anmeldung zum Workshop wird gebeten.
• Dienstag, 6. Dezember 2022, 17 bis 18:30 Uhr: Lecture „Inclusive Leadership – Bringing Diversity and Leadership together“ mit bgleitender Wanderausstellung „Patente Frauen“ am Campus Bleich-/Bertramstraße im Foyer der Bertramstraße von 5. bis 11. Dezember 2022. Um Anmeldung zur Lecture wird gebeten.
• Montag, 12. Dezember 2022, 17 bis 18:30 Uhr: Podiumsdiskussion „Im Gespräch: Von urbanen Angsträumen, gendersensibler Raumplanung und Partnerschaftsgewalt im ländlichen Raum“ mit begleitender Wanderausstellung „Patente Frauen“ am Campus Kurt-Schumacher-Ring im Foyer des A-Gebäude von 12. bis 16. Dezember 2022. Um Anmeldung zur Podiumsdiskussion wird gebeten.

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