Matthias Enders über seine Promotion im Fachbereich Ingenieurwissenschaften

Matthias Enders (31) aus Hohenstein kennt die Hochschule RheinMain bereits seit Beginn seiner akademischen Laufbahn. Vor dem Start seiner Promotion absolvierte er hier schon den Bachelorstudiengang Physikalische Technik (heute: Angewandte Physik) und den Masterstudiengang Angewandte Physik. Auch nach seinem Masterabschluss blieb er dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften treu und promoviert dort seit April 2017 in einem kooperativen Verfahren mit der Technischen Universität Darmstadt. Diesen Schritt ebenfalls an seiner Heimathochschule zu gehen, fiel Matthias Enders leicht: "Die Hochschule RheinMain hat mich seitens der praxisnahen Forschung im zukunftsfähigen Bereich der Wasserstofftechnologie begeistert."

Zukunftsfähige Energiespeicherung

Der Titel seiner Promotion lautet "Parallele FTIR-ATR-Spektroskopie und Gravimetrie zur Entwicklung eines optischen Füllstandssensors für Metallhydrid-Wasserstofftanks mit Natriumalanat (NaAlH4)". Dabei beschäftigt sich Matthias Enders mit der Speicherung von Energie durch Wasserstofftanks: "Die Energiespeicherung mittels Wasserstofftanks ist immer noch mit einigen technischen Hürden, etwa der geringen Speicherdichte, behaftet", erklärt er. "Feststoffspeicher bieten vergleichsweise hohe Speicherkapazitäten gegenüber der Druck- und Flüssigspeicherung von Wasserstoff.. Die breite Nutzung von Feststoffspeichern in Tanksystemen benötigt eine akkurate Füllstandsanzeige. Über das vorangegangene Forschungsprojekt ‚HYDEMON‘ konnte ein optisch nutzbarer Effekt zur Füllstandsmessung bei Metallhydriden, speziell Natriumalanat, nachgewiesen werden. Dabei wird mittels Licht im Infrarotbereich ein Stück weit in das Speichermaterial ‚hineingeschaut‘, was Aussagen zum Beladungszustand, also der Menge an eingelagertem Wasserstoff, ermöglicht." Ziel seiner Promotion sei es nun, das bislang noch aufwendige Labormesssystem zu vereinfachen und kommerziell nutzbar zu machen, indem er einen entsprechenden optischen Füllstandssensor für Metallhydridtanks entwickelt – ein Aspekt, der Matthias Enders an seiner Arbeit besonders reizt.

Forschen für die Energiewende

Auch die Möglichkeit, durch seine Forschung aktiv zur Energiewende beizutragen, begeistert den 31-Jährigen: "Gerade der Bezug zur notwendigen und, noch viel wichtiger, zur hoffentlich erfolgreichen Energiewende bietet neben vieler Herausforderungen auch unglaublich viele Potenziale. Dabei wird es sicherlich nicht die ‚eine‘ Lösung geben, aber Wasserstoff als regenerativer Energieträger wird einen wichtigen Beitrag leisten. Daher ist in meinen Augen das Feld der Wasserstofftechnik für die kommenden Jahrzehnte ein sehr spannendes und relevantes Thema." Neben dem Sektor der Wasserstofftechnik könnte das Sensorprinzip zukünftig auch auf andere Anwendungsgebiete ausgeweitet werden, beispielsweise auf die chemische Prozessüberwachung.

Für seine eigene Zukunft hat Matthias Enders noch keine konkreten Pläne gefasst – sicher ist nur, dass er sich weiterhin der Wasserstofftechnik oder weiteren regenerativen Technologien widmen möchte. Anderen Promovierenden verrät er abschließend, wie er auf seinem Weg zur Promotion stets den Durchblick bewahrt hat: "Eine detaillierte Dokumentation und regelmäßige Niederschrift der durchgeführten Arbeiten ist besonders wichtig. Auch wenn es durchaus schmerzt, bereits ausgearbeitete Inhalte wieder streichen zu müssen, da diese an der Erfahrung scheitern oder nicht zielführend sind, ist ein solches Vorgehen enorm hilfreich und lässt einen den Überblick behalten."