Carolin Weckbecker promoviert an ihrer Heimat-Hochschule

Carolin Weckbecker (31) aus Wiesbaden promoviert seit 2020 am Fachbereich Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain. Ihre Promotion erfolgt im Rahmen eines kooperativen Verfahrens mit der Universität Leipzig. Die Hochschule RheinMain war Carolin Weckbecker bereits durch ihr Bachelorstudium im Fach Versicherungs- und Finanzwirtschaft sowie ihr Masterstudium International Insurance (heute: Versicherungs- und Finanzwirtschaft) vertraut. In ihrer Studienzeit war sie als Tutorin bei Prof. Dr. Müller-Reichart im Bereich Risikomanagement tätig, wo sie erste Einblicke in Forschung und Wissenschaft gewinnen konnte. Auch nach ihrem Abschluss und Berufseinstieg in der Wirtschaft blieb der Kontakt bestehen. Ein reger Austausch führte dazu, dass bereits vor Beginn der Promotion wissenschaftliche Artikel in Kooperation mit der Hochschule RheinMain entstanden. Diese Einblicke zeigten Weckbecker neue Perspektiven auf und weckten den Wunsch in ihr, sich im Rahmen einer Promotion fachlich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. „Das kooperative Promotionsverfahren ist dabei der optimale Weg für mich, da ich so die Unterstützung meiner Heimat-Hochschule habe und gleichzeitig Einblicke in die Welt der Universität bekomme“, berichtet sie.

Forschung für die Gesellschaft

Unter dem Titel „Betriebliche Altersversorgung in Deutschland: Potenziale, Herausforderungen und Lösungsansätze mit Fokus auf das Sozialpartnermodell“ beschäftigt sich Weckbecker in ihrer Promotion mit einer Möglichkeit der zusätzlichen Altersversorgung neben der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Besonderheit des 2018 durch den Gesetzgeber neu eingeführten Sozialpartnermodells sei es, dass keine garantierten Leistungen versprochen würden, erklärt sie. Die spätere Leistungshöhe sei ungewiss, sie könne im Vergleich zu bisherigen Ansätzen der betrieblichen Altersversorgung höher oder auch geringer ausfallen. Diese fehlende Garantie sei völlig neu für den deutschen Markt, sodass es bisher keine Umsetzung des Modells gebe. Durch ihre Forschung zu Chancen und Optimierungsansätzen des Sozialpartnermodells wolle sie zu einer stärkeren Nutzung beitragen. Da die gesetzliche Rente in der Regel nicht ausreiche, um im Ruhestand den Lebensstandard aufrecht zu erhalten, müssten derartige neue Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden. „Hier versuche ich neue Denkanstöße und Optimierungsansätze zu entwickeln, sodass in Zukunft hoffentlich noch mehr Menschen in den Genuss einer (höheren) Zusatzrente kommen. Dieser gesellschaftliche Bezug ist für mich besonders interessant, da es ein Thema ist, welches jeden von uns betrifft“, so Weckbecker.

Identifikation und Austausch

Zukünftigen Promovenden rät Carolin Weckbecker, ein Thema zu wählen, mit dem sie sich sehr stark identifizieren können. Dies schaffe die nötige Motivation und das Interesse, um sich bis ins kleinste Detail damit zu beschäftigen. Außerdem sei der Austausch mit anderen Doktorandinnen und Doktoranden sehr hilfreich. „Letztlich sitzen wir alle in einem Boot, auch wenn die Themen sehr unterschiedlich sein können. Wir alle hadern manchmal mit der Frage, ob wir auf dem richtigen Weg sind und wissen nicht genau weiter. Dabei sind die Erfahrungen, Vorgehensweisen und manchmal auch einfach das Gespräch mit anderen Promovierenden Gold wert“, so Weckbecker. Ihre eigene Promotion möchte sie in den nächsten drei Jahren fertigstellen. „Ich bin gespannt, welche neuen Erfahrungen und Erkenntnisse ich dabei erlangen werde“, erzählt sie. Promotion und Beruf gleichzeitig gerecht zu werden, stelle eine Herausforderung dar. Beide Welten brächten sehr unterschiedliche Anforderungen mit sich, die Carolin Weckbecker jedoch positiv betrachtet: „Das macht es für mich gleichzeitig auch sehr spannend und abwechslungsreich.“