PHARMA SUPPLY CHAIN RISK MANAGEMENT IN DER LUFTFRACHT

Auf einen Blick

Forschungsprojekt Pharma Supply Chain Risk Management in der Luftfracht
Fachbereich Wiesbaden Business School
Leitung Prof. Dr. Benjamin Bierwirth
Projektpartner Frankfurt University of Applied Sciences (Konsortialführer)
Hochschule Fulda
Bayer AG
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
cynatics Consulting GmbH
Frigo-Trans GmbH
GEFCO Forwarding Germany GmbH
Förder­mittel­geber Land Hessen im Rahmen von Hessen ModellProjekte aus Mitteln der LOEWE (Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben, Projektnummer 555/17-37)
Ansprechpartner
Konsortialführer
Prof. Dr. Yvonne Ziegler
Astrid Kramer
Laufzeit September 2017 - März 2019

Das praxisbezogene Forschungsprojekt zielt auf die Optimierung der strategisch-taktischen Risikobewertung für temperaturgeführte Pharmatransporte: laut International Air Transport Association (IATA) erleiden in der Luftfracht 20% eine Unterbrechung der Kühlkette oder starke Temperaturabweichungen. Die Good Distribution Practice (GDP) Richtlinien der Europäischen Union fordern von der Pharmaindustrie ein Qualitätsrisikomanagement - der Druck auf sie sowie ihre Partner entlang der Supply Chain (Großhändler, Logistikdienstleister) wächst. Eine Digitalisierung der Logistikkette könnte neue Wege für das Supply Chain Management und die Distribution eröffnen: ein webbasiertes Tool, das unter den Aspekten erhöhter Sicherheit, Wachstum und Umsatzsteigerung die Transportkette umfassend visualisiert und risikobasiert vorausschauend planbar macht. Ziel des Forschungsprojektes ist es, eine solche IT-Plattform zu konzeptionieren.

Das Arbeitspaket unter der Leitung von Prof. Dr. Benjamin Bierwirth verantwortete das Thema Requirements & Capabilities. Die zu definierenden Requirements (Anforderungen) sind in der Luftfracht, auf die das Forschungsprojekt zunächst fokussiert, aufgrund der vielen Schnittstellen und mit Blick auf den globalen Kontext besonders komplex. Sie umfassen länderspezifische Regularien im nationalen sowie internationalen Bereich (EU GDP, WHO GDP, FDA), zudem carrier-, verkehrsmittel- und kundenspezifische Anforderungen entlang der Supply Chain.

Für die anschließende Risikobewertung erarbeiten Prof. Bierwirth und sein Team eine Liste an gesetzlichen und unternehmensinternen Bedingungen, die auf einem Transportweg für ein bestimmtes Produkt zu erfüllen sind, und erfassen die Capabilities der Logistikpartner. Letztlich müssen diese, aber auch die Eigenschaften der Verpackung, ausreichen, um die Requirements zu erfüllen. Zu unterscheiden sind dabei Capabilities in Form von nachgewiesenen Zertifikaten und denen auf der (Qualitäts-) Managementebene. Auf operativer Ebene beeinflussen technische Details des eingesetzten Equipments und der genutzten Infrastruktur die Erfüllung der Requirements bzw. das Transportrisiko.

Die identifizierten Requirement- und Capability-Daten werden in die Risikoberechnung eingepflegt und dort einer differenzierten Risikoanalyse unterzogen, die von der Hochschule Fulda erarbeitet wird. So kann der Pharmaproduzent das spezifische Risiko einer Transport-Lane unter Berücksichtigung der beteiligten Logistikpartner bewerten und mit anderen Routings vergleichen, um letztlich die risikoärmste Route auszuwählen.

Das Arbeitspaket Requirements & Capabilities wurde im März 2019 abgeschlossen. Weitere Projektinformationen finden sie auf der Website des Konsortialführers: Frankfurt University of Applied Sciences

Bilder / Grafiken zum Projekt Pharma Supply Chain Risk Management