„Alle sind sehr offen“

Sofiia und Solomiia (re.) auf dem Campus des Fachbereichs Wiesbaden Business School. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Sie sind erst seit wenigen Wochen in Wiesbaden, aber schon voll im Studienalltag an der Hochschule RheinMain (HSRM) angekommen: Sofiia und Solomiia aus Lviv. Die beiden Ukrainerinnen waren mit ihrer Familie zunächst nach Stuttgart geflüchtet, nun studieren sie im Fachbereich Wiesbaden Business School. Möglich gemacht hat das Prof. Dr. Marina Grusevaja, Professorin für VWL und internationale Wirtschaftsbeziehungen, die sich für die Studierenden eingesetzt hat. „Ich bin über einen Zeitungsartikel auf Sofiia aufmerksam geworden. Sie hat darin beschrieben, wie schwer es ist, das deutsche Hochschulsystem zu verstehen und welche Voraussetzungen vorliegen müssen, um hier als Geflüchtete studieren zu können. Über die Redaktion habe ich dann Kontakt zu ihr aufgenommen. Sie kannte Solomiia bereits, hat sie informiert, und jetzt sind beide hier“, freut sich die Wirtschaftsprofessorin, die Anfang der 1990er Jahre aus Belarus nach Deutschland gekommen war.

Unterstützung durch Buddys

Solomiia und Sofiia gefällt es gut an der Hochschule RheinMain: „Das Studium ist großartig. Außerdem kann ich mein Englisch verbessern und lerne auch die deutsche Sprache“, sagt Solomiia, die zuvor in Lviv – genauso wie Sofiia – internationale Wirtschaft studiert hat. Im Fachbereich Wiesbaden Business School besuchen sie englischsprachige Vorlesungen und Seminare aus verschiedenen Studiengängen. Ein Angebot, das alle Studieninteressierten aus dem Ausland nutzen können. „Es gibt viele internationale Studierende hier, aber wir haben auch Kontakt zu den deutschen Studierenden, alle sind sehr offen“, sagt Sofiia, die sich sehr willkommen fühlt in Wiesbaden. „Ich habe eine tolle Kommilitonin aus dem Buddy-Programm, die mich sehr unterstützt und durch die ich schon ein paar Leute kennengelernt habe. Wir waren zum Beispiel schon in Frankfurt und haben andere Ausflüge gemacht“, so die Wirtschaftsstudentin.

Für Solomiia ist nicht nur Deutschland neu. Es ist auch das erste Mal, dass sie alleine ohne ihre Familie wohnt. Sofiia dagegen kennt das bereits, macht aber jetzt erstmals die Erfahrung, in einem Studierendenwohnheim zu leben. Vermittelt hat ihnen den Platz im Wohnheim eine Studentin aus Russland, die sich für die beiden eingesetzt hat. „Das freut mich ganz besonders“, so Prof. Dr. Grusevaja. Zwei weitere Studentinnen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, kamen über die ukrainischen Fellows an den Fachbereich Wiesbaden Business School, eine andere hat sich selbst beworben und studiert nun mit den anderen vier am Campus Bleichstraße/Bertramstraße.