TRANSCITY: Emissionsbörse für Stadtquartiere

© Peter Prengel | Stadt Essen

Das Forschungsprojekt "TRANSCITY – Sozialräumliche Inklusion durch quartiersübergreifenden Emissionshandel" der Hochschule RheinMain und des Wuppertal Instituts ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern im Essener Norden und Süden, sich für ihren Stadtteil zu engagieren und dabei etwas für das Klima zu tun. Mit der Stadt Essen in der Vorreiterrolle sollen künftig auch andere Städte motiviert werden, sich dem Vorhaben anzuschließen und so den innovativen Ansatz von TRANSCITY bundesweit zu verbreiten.

So funktioniert der lokale Emissionshandel

Die Grundüberlegung des Forscherteams um Prof. Dr. Andreas Thiesen vom Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain ist simpel und im internationalen Kontext bereits etabliert: Mit Hilfe einer leicht zu bedienenden App ermittelt die Wissenschaft zunächst den ökologischen Fußabdruck der beiden Stadtteile. Auf dieser Basis bestimmt die Stadt Essen raumbezogene Klimaschutzziele und verteilt in beiden Stadtteilen Klimaschutzzertifikate, die an einer virtuellen Emissionsbörse gehandelt werden können. Die Zertifikate haben den Charakter eines Gutscheins und geben den Quartieren Anreize, ihre Emissionen zu senken, um die Zertifikate dann an der Börse verkaufen zu können. Je mehr Bürgerinnen und Bürger sich in den beiden Stadtteilen beteiligen, desto größer die Auswirkung auf die Klimabilanz vor der eigenen Haustür. Die Erlöse des lokalen Emissionshandels fließen in nachhaltige, soziale und ökologische Projekte in den Quartieren.

Dieser innovative Ansatz soll die Quartiere nicht nur dabei unterstützen, die Treibhausgasemissionen zu senken. Vielmehr eröffnet TRANSCITY zusätzlich den Austausch zwischen unterschiedlichen Stadtteilen, fördert neue Kooperationen und das sozialökologische Bewusstsein, sich gemeinsam für zukunftsfähige Quartiere zu engagieren.

Gemeinsam Chancen nutzen

"Beide Stadtteile verfügen über engagierte Initiativen im Bereich des Klimaschutzes, die als Projektpartner und Koordinator vor Ort fungieren können. Gleichzeitig sind ihre sozialen und wirtschaftlichen Profile sehr unterschiedlich. Das sind tolle Voraussetzungen, um in einem freundschaftlichen Wettbewerb die gesellschaftlichen Kräfte auf dem Weg zur lokalen Klimaneutralität zu bündeln und neue Wege auszuprobieren", erläutert Simone Raskob die Auswahl der beiden Essener Quartiere. "TRANSCITY ist eine tolle Chance für unsere Stadt, die Unterschiedlichkeit der Quartiere positiv zur Erreichung der Klimaschutzziele zu nutzen und so Gemeinsamkeiten zu schaffen. Eine Chance, die wir für den Klimaschutz als gesellschaftliche Herausforderung des kommenden Jahrzehnts in Essen nutzen werden. Und mit der Grünen Hauptstadt Agentur haben wir die ideale Institution zur Begleitung eines solchen Forschungsprojektes geschaffen."

"Mit den Erfahrungen als Grüne Hauptstadt Europas und vielen engagierten Akteuren in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Bürgerschaft ist Essen der ideale Partner für unser Pilotprojekt", ergänzt Prof. Dr. Thiesen von der Hochschule RheinMain.

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