Soziale Arbeit an/mit/für Schule

© Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

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Ab 2026 besteht für Grundschulkinder ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Das haben Bundestag und Bundesrat bereits im September 2021 beschlossen – und damit einen der wohl größten Reformprozesse des Bildungssystems in jüngerer Zeit angestoßen. Im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain beschäftigt sich die Arbeitsgruppe „Soziale Arbeit und Schule“ – initiiert von Prof. Dr. Tanja Grendel und Prof. Dr. Kathrin Witek – seit geraumer Zeit intensiv mit den Potenzialen des Ganztags. Am vergangenen Freitag nun hatte die Arbeitsgruppe ausgewiesene Expert:innen zu einem Think Tank „Soziale Arbeit an/mit/für Schule – Ganzheitlicher Bildungsort oder kritische Distanz?“ nach Wiesbaden eingeladen.

Die Runde explizit transdisziplinär zusammengesetzt und brachte Forscher:innen aus den Bereichen Soziale Arbeit/Sozialpädagogik, Soziologie und Bildungswissenschaften bzw. Schulpädagogik an einen Tisch. „Diese Zusammensetzung aus Forscher:innen unterschiedlicher Disziplinen war uns sehr wichtig, da sie in der Diskussion um den Ganztag alles andere als üblich ist“, erläuterte Prof. Dr. Grendel. Mit dabei waren Prof. Dr. Gunther Graßhoff (Universität Hildesheim) und Prof. Dr. Markus Sauerwein (Hochschule Nordhausen), die unter anderem zu Fragen von Bildung, Profession und Subjektorientierung arbeiten, Prof. Dr. Florian Baier (Fachhochschule Nordwestschweiz) mit einem Schwerpunkt im Bereich der Schulsozialarbeit, Prof. Dr. Katharina Gosse (Hochschule Düsseldorf) für die Offene Kinder‐ und Jugendarbeit, Prof. Dr. Axinja Hachfeld (Universität Konstanz) mit der Perspektive auf Schule und Eltern sowie Dr. Pia Rother (Universität Kassel) mit Blick auf kooperierende pädagogische Akteur:innen und Kinder.

„Wichtige Impulse für unsere Arbeitsgruppe“

Im Vordergrund der Veranstaltung, zu der auch eine Postersession zu den laufenden Promotionen von AG-Mitgliedern am Hessischen Promotionszentrum für Soziale Arbeit gehörte, standen unter anderem die Fragen danach, wie weit eine Beteiligung von Sozialer Arbeit am Umbau von Schule gehen kann/soll, ob der Ganztag gemeinsames Projekt von Sozialer Arbeit und Schule werden sollte und in welche Richtung eine Beteiligung von Sozialer Arbeit am politischen Diskurs und in der konkreten Praxis gehen könnte. Diskutiert wurden außerdem unterschiedliche Perspektiven und Erwartungshaltungen an die Ausgestaltung des Ganztags, der Ganztag als Gegenstand universitärer Ausbildung sowie terminologische Fragen (Betreuung? Bildung? Begleitung?). Die Veranstalterinnen zogen eine positive Bilanz des Tages. „Wir nehmen wichtige Impulse für unsere Arbeitsgruppe mit und freuen uns darauf, den wichtigen Austausch zur Ganztagsentwicklung fortzuführen“, erklärte Prof. Dr. Kathrin Witek.