Fenster in die Hochschule: AusWege

v.l.n.r.: Prof. Dr. Reinhild Schäfer, Dipl. Päd. Sandra Rauchstädt, Dipl. Soz. Päd. Angela Merkle, Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Prof. Dr. Eva Waller, Präsidentin der Hochschule RheinMain © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Prof. Dr. Christian Schütte-Bäumner, Dekan des Fachbereichs Sozialwesen © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Ausklang der Ringvorlesung © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Vergangene Woche lud der Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain (HSRM) zum Abschluss der Ringvorlesung „Fenster in die Hochschule“ auf den Campus Kurt-Schumacher-Ring ein. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Hochschule hatten in den vergangenen Monaten des Sommersemesters 2022 bereits die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen, Design Informatik Medien, Ingenieurwissenschaften und Wiesbaden Business School Einblicke in aktuelle Forschungsthemen gegeben. Zum Finale der Vorlesungsreihe empfingen nun Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler und Prof. Dr. Reinhild Schäfer die Teilnehmer:innen zu einem Vortrag zum Thema „Aufs Spiel setzen – Neue Wege der Prävention und Hilfe bei Gewalt in der Partnerschaft im ländlichen Raum (AusWege)“.

Prof. Dr. Eva Waller, Präsidentin der Hochschule RheinMain, eröffnete den Abend mit einem Grußwort. „Gewalt ist niemals eine Lösung und es ist besonders wichtig, dass wir über Lösungen kommunizieren. Ich bin den Kolleginnen, die heute Abend für uns referieren, sehr dankbar, dass sie sich diesem so wichtigen Thema in einem interdisziplinären Forschungsprojekt mit dem Fachbereich Design Informatik Medien angenommen haben, um damit einen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft zu leisten“, führte Prof. Dr. Waller in das Thema ein. Auch Prof. Dr. Christian Schütte-Bäumner, Dekan des Fachbereichs Sozialwesen, begrüßte die Anwesenden und bedankte sich für ihr Interesse, die Möglichkeit zu einem Dialog in Präsenz und des Transfers aktueller Forschungsthemen in Praxis und Gesellschaft.

„Partnerschaftsgewalt geht alle an“

Im Anschluss stellten Prof. Dr. Dackweiler und Prof. Dr. Schäfer das Praxisforschungsprojekt AusWege gemeinsam mit Dipl. Soz. Päd. Angela Merkle und Dipl. Päd. Sandra Rauchstädt vor. Zu Beginn des Vortrags bezog Angela Merkle das Publikum interaktiv ein, indem dieses auf einem Gewalt-Barometer verschiedene Situationen einordnen sollte. Anschließend schaffte Prof. Dr. Dackweiler Aufmerksamkeit für die Brisanz der Problematik. So seien rund 25 Prozent aller Frauen zwischen 16 und 85 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher und/oder sexueller Partnerschaftsgewalt betroffen. Darüber hinaus versuche jeden Tag in Deutschland ein Mann, seine (Ex-)Partnerin zu töten, an jedem dritten Tag gelinge dies.

Gemeinsam zeigte das Forschungsteam daraufhin auf, wie das Praxisforschungsprojekt AusWege auf diese Problematik reagiert. Die Wissenschaftlerinnen stellten eine derzeit bereits laufende, mehrjährige und multimedial gestaltete Öffentlichkeitskampagne in der ländlich geprägten Modellregion Rheingau-Taunus-Kreis vor, die der Enttabuisierung, Bewusstseinsbildung und Aktivierung der Zivilgesellschaft sowie des direkten sozialen Umfelds dienen soll. Darüber hinaus gaben sie einen Einblick in die Entwicklung von Serious Games, die im Sinne des Edutainments auf spielerische Weise zu den Zielen der Kampagne beitragen sollen. Sandra Rauchstädt sorgte mit einer Fragerunde zur Bekanntheit von Hilfsangeboten und einer kurzen Lesung für interaktive Intermezzi. Zum Ausklang des Abends bot sich allen Teilnehmenden die Gelegenheit zum Austausch bei Getränken und einem Imbiss.