„Innovative Lösungen für mehr Sicherheit“

Staatssekretär Stefan Sauer (m.) mit Prof. Dr. Melanie Siegel (h_da) und Prof. Dr. Marc Stöttinger (HSRM). © HMdIS

Das Hessische Innenministerium unterstützt auf Grundlage der Förderrichtlinie „Cybersicherheitsforschung in Hessen“ bereits zum elften Mal innovative Forschungsprojekte im Bereich der Cybersicherheit. Die zwei neusten Förderprojekte zur besseren Erkennung von Hass und Hetze in Sozialen Netzwerken und zur Analyse von „Smart-Home-Geräten“ setzen mit ihren Forschungsschwerpunkten an aktuellen Bedarfen an. „Die Landesregierung stärkt ganz bewusst Forschungsvorhaben im Bereich der Cybersicherheit, an denen in Hessen aussichtsreich geforscht wird. Cybersicherheit ist in einer digital vernetzten Gesellschaft zentraler Bestandteil Innerer Sicherheit und wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung. Mit den von uns geförderten Projekten möchten wir dazu beitragen, innovative Lösungen zu entwickeln, die auch dem Schutz unserer digitalen Infrastrukturen und unserer Sicherheit praktisch dienen können“, sagte Innenstaatssekretär Stefan Sauer.

An die 2020 im Hessischen Innenministerium geschaffene Meldestelle HessenGegenHetze können Bürgerinnen und Bürger Beiträge mit Beiträge aus dem Internet mit Hass und Hetze, die potenziell strafbare oder extremistische Inhalte enthalten könnten, zur Bewertung und gegebenenfalls Weiterleitung an die zuständigen Behörden melden. Mit dem Forschungsprojekt „BoTox – Bot- und Kontexterkennung im Umfeld von Hasskommentaren“ wird die bessere Erkennung von Hass und Hetze im Internet vorangetrieben. So sind für die Bewertung gemeldeter Beiträge zum Beispiel der Kontext und der Kommunikationsverlauf von Bedeutung. Außerdem ist es für das Vorgehen gegen den Inhaber eines Profils auf einem Sozialen Netzwerk wegen  strafrechtlich relevanter Äußerungen von entscheidender Bedeutung, ob sich hinter dem Profil eine real existierende Person oder ein sogenannter „Bot“ – also ein Computerprogramm, welches automatisiert und vordefinierte Aufgaben ausführt – verbirgt. Im Rahmen des Projekts soll einerseits erforscht werden, ob sich der Kontext von Äußerungen anhand automatisierter Methoden/Verfahren zuverlässig für die Bewertung von Hate Speech und strafrechtlich relevanten Inhalten berücksichtigen und in der Praxis nutzen lässt. Andererseits soll untersucht werden, ob sich menschliche und maschinelle Urheber von Äußerungen anhand automatisierter Verfahren zuverlässig identifizieren lassen und diese Verfahren bereits in der Praxis einsetzbar sind. Das Projekt wird mit rund 292.000 Euro unterstützt.

Das Forschungsprojekt „FIENDISH: Forensische Extraktion von loT-Daten im Smart-Home“ soll die vereinfachte Auswertung von Daten des „Internet of Things“ (IoT) erforschen. Deren gespeicherte Informationen können für die Rekonstruktion von Ereignissen und das Sammeln von Beweismaterial an Tatorten im Rahmen der Kriminalitätsbekämpfung von großem Belang sein. Das Ziel ist die Entwicklung von standardisierten Analysewerkzeugen und -methoden zur Auslesung und weiteren Analyse solcher Daten von IoT-Smart-Home-Geräten. Das Vorhaben wird mit rund 342.000 Euro gefördert und von Prof. Dr. Marc Stöttinger, Prof. Dr. Martin Gergeleit und Prof. Dr. Steffen Reith vom Fachbereich Design Informatik Medien der Hochschule RheinMain (HSRM) geleitet.

Hintergrund: Hessische Landesregierung fördert gezielt anwendungsorientierte Cybersicherheitsforschung in Hessen

Um die Forschungslandschaft im Bereich Cybersicherheit im Land Hessen gezielt fördern zu können, hat das Hessische Innenministerium eine Förderrichtlinie „Cybersicherheitsforschungin Hessen“ entwickelt. Das Hessische Innenministerium gewährt nach Maßgabe dieser  Förderrichtlinie Zuwendungen für Projektförderungen an Hochschulen des Landes Hessen sowie an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Hessen zur Förderung von Forschungsvorhaben im Bereich Cybersicherheit. Ziel ist es, Forschungsergebnisse aus dem Bereich Cybersicherheit zu generieren, allgemein verfügbar und nutzbar zu machen. Die Forschungsförderung soll dazu beitragen, die Digitalisierung weiter sicher zu gestalten und das Vertrauen in die Integrität sowie Verlässlichkeit der digitalen Welt weiter zu erhöhen.

Insgesamt steht dafür ein Fördervolumen von bis zu 1,2 Millionen Euro zur Verfügung.