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Kurzinterview mit Dr. Daria Daßow

Daria Daßow

Dr. Daria Daßow wurde zum 1. April 2025 von der Hochschule RheinMain (HSRM) als Vertretungsprofessorin für Regelungs- und Steuerungstechnik in den Fachbereich Ingenieurwissenschaften bestellt.

Sie studierte Physik und Informatik an der Herzen-University in St. Petersburg. Dort promovierte sie 2001 zum Thema „Kinetische Koeffizienten der Hopping-Leitung und elektronische Zustandsdichte in ungeordneten Systemen mit stark lokalisierten Ladungsträgerzuständen“. Anschließend arbeitete sie in einer Forschungsgruppe im Department of Electronic & Electrical Engineering am Trinity College Dublin. Erfahrung in der Lehre sammelte Daria Daßow am Fachbereich Informationstechnologie der Herzen-University St. Petersburg und seit 2011 als Lehrbeauftragte an der HSRM.

Welcher Aspekt fasziniert Sie an Ihrer Forschung am meisten?

Forschung ist die Suche nach dem Unbekannten. Das heißt für mich, es gibt keine vorgefertigten Antworten, keine Unveränderlichkeit der Methodik. Selbst in scheinbar abgeschlossenen Fachgebieten können sich beim genauen Hinschauen neue und faszinierende Fragen ergeben. Aufgrund glücklicher Zufälle in meinem Leben hat es sich zugetragen, dass ich mein Forschungsgebiet schon mehrmals gewechselt habe. Es gefällt mir, mich mit neuen Themen zu befassen und zu beobachten, wie auf den ersten Blick unübersichtliche Daten eine klare Struktur bilden und wie sich in unterschiedlichen Fachgebieten die etablierten Methodiken unterscheiden. Am meisten fasziniert mich die mathematische Schönheit der Welt.

Was macht für Sie gute Lehre aus?

Gute Lehre muss vor allem Spaß am Lernen vermitteln und die Neugier wecken. Wissenschaftliche Fächer sind einem ständigen Wandel unterworfen. Das neueste Wissen und die modernsten Methoden von heute werden in zwanzig Jahren wahrscheinlich nicht mehr aktuell sein. Deshalb ist es besonders wichtig, das Lernen zu lernen: Ziele setzen, Probleme formulieren, Lösungsstrategien wählen und Kenntnisse aus anderen Bereichen einbinden, um neue Wege zu finden.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Ich kann mich nicht daran erinnern, als Kind konkrete Berufswünsche geäußert zu haben. Erst, als meine Eltern mich vom Chemiebaukasten nicht trennen konnten und ständig neue Explosionen fürchten mussten, kam die Frage: „Was kann aus diesem Kind werden?“

Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?

Das ändert sich mit der Zeit und dem Arbeitsort. In Deutschland reise ich gerne mit meiner Familie und vertiefe mich in die lokale Geschichte. Meine Entdeckungen und Eindrücke beschreibe ich anschließend in ausführlichen Briefen an meine Freunde. Vielleicht wird daraus einmal ein Buch. In Hessen habe ich angefangen zu nähen, zunächst um Kinderwünsche für Karnevalskostüme zu erfüllen, inzwischen nähe ich auch Alltagskleidung für mich und meine Töchter.