Am 1. und 2. Oktober 2025 war die Hochschule RheinMain Gastgeberin der Jahrestagung des deutschen UNESCO-Lehrstuhlnetzwerks. Organisiert wurde die Tagung vom UNESCO-Lehrstuhl für Historische Stadtlandschaften und Kulturerbe-Verträglichkeitsprüfungen mit Prof. Dr. Michael Kloos (Lehrstuhlinhaber) und Dr. Merve Demiröz-Torun (Lehrstuhlkoordinatorin).
Unter dem Titel „Innovation für eine nachhaltige Zukunft – Der Einfluss deutscher UNESCO-Lehrstühle auf die SDGs“ war es Ziel der Tagung, unter Fokussierung auf den Begriff Impact zu erörtern, wie Hochschulen und das deutsche Netzwerk der UNESCO-Lehrstühle einen sichtbaren Beitrag zur Nachhaltigkeit in und durch die Hochschulbildung leisten können.
Neben Friederike Hansell (Leitung der Koordination UNESCO-Welterbe im Auswärtigen Amt) und Dr. Marlen Meißner (Leitung Abteilung Erbe, Natur, Gesellschaft an der Deutschen UNESCO-Kommission) nahmen rund 40 Teilnehmer:innen aller 13 UNESCO-Lehrstühle an deutschen Hochschulen teil.
Die zweitägige Veranstaltung begann mit Grußworten von Prof. Dr. Christian Schachtner (Vizepräsident für Bildung und Nachhaltigkeit, HSRM), Prof. Dr. Matthias Kowald (Prodekan, Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen, HSRM) und einer Einführung von Michael Kloos. Anschließend wurde der gemeinsame Einfluss und die Sichtbarkeit der deutschen UNESCO-Lehrstühle bei der Förderung von Nachhaltigkeit in und durch die Hochschulbildung beleuchtet.
Der Wiesbadener UNESCO-Lehrstuhl präsentierte seine aktuellen Tätigkeiten in angewandter Forschung und Lehre, insbesondere zum Thema Impact Assessments. In diesem Zusammenhang präsentierte Baharak Ashrafi, Promotionsstudentin am UNESCO-Lehrstuhl in Kooperation mit der RWTH Aachen University, ihre Dissertation, die darauf abzielt, mit einem integrierten Ansatz von Impact Assessments eine nachhaltige urbane Entwicklung zu unterstützen. Als Studierendenvertreter:innen zeigten Hjördis Dall und Kalle Trappe eine Projektarbeit im Masterstudiengang Baukulturerbe| Sustainable Heritage Conservation (M.Sc.), die sich mit Risikoabschätzungen von Windenergieanlagen befasst.
Anschließend skizzierte Prof. Dr. Thomas Schröder die Pläne für das nächste internationale Treffen in Dortmund (2026) und setzte damit die gemeinsamen Überlegungen des Netzwerks zum Thema Impact fort. In einer Reihe von fünfminütigen „Chair Pitches“ konnte jeder UNESCO-Lehrstuhl im Anschluss seine aktuellen Ansätze und seinen Einfluss in Bezug auf Nachhaltigkeit und die SDGs präsentieren, so dass ein Überblick über die Vielfalt und das Engagement des Netzwerks der deutschen UNESCO-Lehrstühle entstand.
Perspektiven und Ausblick
Der zweite Tag stand im Zeichen des interdisziplinären Spiels „COLLAB – Postkoloniale Lehre und Forschung“, bei dem sich auch junge Forschende und Studierendenvertreter aktiv an einem gemeinsamen Spiel und einer Diskussion über postkoloniale Perspektiven in Bildung und Forschung beteiligten.
Das Treffen endete mit einer Plenardiskussion über die Messung und Kommunikation des Einflusses des Netzwerks und der Wahl eines neuen Sprechers: Prof. Dr. Julius Heinicke, Nachfolger von Prof. Dr. Alexander Siegmund, wird sich die Rolle für die kommende Amtszeit mit Prof. Dr. Christine Volkmann teilen.
Insgesamt schlug das Treffen eine wichtige Brücke zwischen dem letztjährigen internationalen Treffen von UNESCO-Lehrstühlen in Lüneburg und dem nächsten internationalen Treffen, das 2026 in Dortmund geplant ist und an dem UNESCO-Lehrstühle aus dem In- und Ausland teilnehmen werden.