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Preise für junge Talente in der Architektur

Jurymitglieder und Preisträger des BDA Studienpreis 2025
Katharina Schön und Daniel Krönung erhielten den BDA Studienpreis für ihr Projekt „Amphitheater – Freiluftbühne von Lißberg“.
Liv Ettingshausen wurde für ihr Projekt „Haus der Generationen“ ausgezeichnet.

BDA Studienpreis 2025 und zwei Anerkennungen an je zwei Projekte vergeben

Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in der Walkmühle (Wiesbaden) wurde in dieser Woche der diesjährige BDA Studienpreis verliehen. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis, der bereits zum siebten Mal ausgelobt wurde, würdigt besondere Leistungen von Architekturstudierenden und setzt – so betonte Luigi Penella vom BDA Hessen – „ein Signal, das Hoffnung macht in Zeiten der Krise“. Junge Architekt:innen würden heute unbefangener an Aufgaben herangehen und sich trauen zu fragen: „Warum nicht?“.

Auch die Präsidentin der Hochschule RheinMain, Prof. Dr. Eva Waller, hob die Bedeutung des Studiums in der aktuellen Zeit hervor: „Architektur heute zu studieren, bedeutet Verantwortung für die Welt von morgen zu übernehmen.“ Der Studienpreis zeige eindrucksvoll, wie Theorie und Praxis an der HSRM ineinandergreifen und welche Qualität die Ausbildung hervorbringe.

Werkvortrag von Prof. Thomas Kröger

Den inhaltlichen Rahmen der Veranstaltung bildete ein ausführlicher Werkvortrag des Architekten Prof. Thomas Kröger (Berlin). Anhand verschiedener Projekte zeigte Kröger, wie regionale Bautraditionen und zeitgenössische Anforderungen in Beziehung treten können. Zu den vorgestellten Arbeiten gehörten:

  • Schule Kirchwerder bei Hamburg, geprägt vom regionaltypischen „Ein-Dach-Hof“ und eingebettet in die ländliche Kanal-Landschaft.
  • Heimschule Osterhof im Schwarzwald, entwickelt aus der Tradition regionaler Hofstrukturen.
  • Grundschule Hessenthal in Schwäbisch Hall, ein reiner Holzbauentwurf aus einem Wettbewerb.
  • „Rickmers Reismühle“ Bremen, ein Wettbewerbsbeitrag zur Umnutzung eines Bestandsgebäudes für altersgerechtes Wohnen mit modular aufgebauten Wohneinheiten.

Zwei Hauptpreise vergeben

Jurymitglied Nils Fröhlich betonte die hohe Qualität der 16 eingereichten Arbeiten. Aus diesem Grund entschied sich die Jury in diesem Jahr für zwei gleichrangige Preisträger:innen:

• Katharina Schön und Daniel Krönung erhielten die Auszeichnung für ihr Projekt „Amphitheater – Freiluftbühne von Lißberg“, entworfen für die Landesgartenschau Oberhessen 2027. Das Projekt überzeugte durch seine Leichtigkeit und Klarheit – lichtdurchlässig, ressourcenschonend, mobil und wiederverwendbar. Jurymitglied Julia Christ würdigte den Entwurf als Architektur, „die Wandel, Offenheit und Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt“. Die Freiluftbühne sei „kein Denkmal, sondern eine Einladung – ein Ort, der Menschen verbindet und zeigt, dass Architektur dann stark ist, wenn sie offen bleibt: für Bewegung, für Veränderung und für das Leben selbst.“

• Liv Ettingshausen erhielt den Studienpreis für ihr Projekt „Haus der Generationen“, eine Umnutzung eines Stadthauses in Bochum. Mit großer Sensibilität transformiert der Entwurf den Charakter des Bestands und formuliert einen modernen Stadtbaustein, der für zeitgemäßes Bauen im Bestand steht. Jurymitglied Sabrina Wirtz lobte insbesondere das feine analytische Vorgehen: „Mit analytischem Geschick werden Schwierigkeiten in der bestehenden stadträumlichen und baulichen Situation ausgemacht und mit architektonischen Mitteln gelöst.“

Anerkennungen für zwei weitere Arbeiten

Neben den Hauptpreisen vergab die Jury zwei Anerkennungen:

• Isabel Hiort wurde ausgezeichnet für „Ein Dach als Konstante – Wiederherstellung des Kreuzgangs“ am Kloster Eberbach. Ihre Arbeit überzeugte durch außerordentliche Sensibilität im Umgang mit dem historischen Bestand. Jurymitglied Nils Fröhlich betonte die Qualität der Annäherung: Der Entwurf verbinde „historische Tiefe, konstruktive Präzision und zeitgenössische Angemessenheit in vorbildlicher Weise“.

• Lena Al Reda und Hannah Eckert erhielten eine Anerkennung für die „Tanzbox Wiesbaden“, die Umnutzung der ehemaligen Sportarena Wiesbaden zum neuen Zuhause des Hessischen Staatsballetts. Juror Sascha Galistel hob hervor: „Mit wenigen, aber präzisen strukturellen Eingriffen wird der Charakter des Hauses grundlegend verändert.“ Das Projekt stehe exemplarisch für eine Architektur, „die Wandel sichtbar macht und Stadt wieder in Bewegung versetzt.“

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