aPSM-AutoPay
Projektname: | aPSM-AutoPay: Advancing van Westendorp’s Price Sensitivity Meter and Investigating Social-Psychological Determinants of Willingness to Pay for Autonomous Mobility Services |
Fachbereich: | Architektur und Bauingenieurwesen |
Leitung: | Dr. Sebastian L. Grüner |
Externe Partner: | Prof. Dr. Theresa Herrmann, Technische Hochschule Ulm |
Labor/Institut: | Rhein-Main Institute for Transformative Sciences in Mobility and Logistics (RITMO) |
Laufzeit: | 01.03.2025 - 31.05.2026 |
Finanzierende Institution / Auftraggeber: | Hochschule RheinMain |
Projektbeschreibung
Neue Technologien, Produkte oder Services (e.g. autonome Fahrdienstleistungen) sind mit Herausforderungen der Skalierung konfrontiert. Zwar existieren bei der Erschließung von Märkten bekannte Preisstrategien zur Beeinflussung von Skaleneffekten (skimming, penetration, outpacing), in letzter Konsequenz besteht jedoch immer die Frage nach einem optimalen Preis, der Angebot und Nachfrage effizient zusammenführt.
Bekannte Preisfindungsinstrumente unterscheiden sich in Komplexität, Anwendbarkeit und Genauigkeit. Choice Based Conjoint-Analysen (CBC) ermöglichen genaue Preismessungen, setzen jedoch umfangreiche Datenmengen voraus. Preismessungen nach Gabor-Granger sind einfach implementierbar, können jedoch nur bei Preiserhöhungen genutzt werden und setzen einen bekannten Referenzpreis voraus. Sie sind damit nicht für neue Produkte geeignet. Das Price Sensitivity Meter (PSM) nach van Westendorp ist ebenfalls einfach anwendbar, auf neue Produkte übertragbar, allerdings ohne dabei umfangreiche Datenmengen zu benötigen.
Aufgrund der guten Implementierbarkeit findet das PSM sowohl im praktischen als auch theoretischen Kontext Anwendung. Gleichzeitig ist der Ansatz nicht frei von Kritik, sondern unterliegt stetigen Versuchen der Weiterentwicklung. Ziel des präsentierten Forschungsvorhabens ist eine Überarbeitung des PSMs nach van Westendorp mit Anwendung auf autonome Fahrdienstleistungen. Durch Vereinfachung des Instrumentes soll dessen Einsatz hinsichtlich Verständlichkeit und Datenqualität, mit dem Ziel einer verbesserten Anwendbarkeit und Effizienz, gesteigert werden. Ein zusätzliche erstelltes Strukturgleichungsmodell soll sozialpsychologische Einflüsse auf die Zahlungsbereitschaft gegenüber autonomer Fahrdienstleistungen untersuchen.
Das quasi-experimentelle Forschungsdesign sieht eine Erhebung unter Studierenden (Studierendensample) mit einer Stichprobengröße von n=300 vor. Für die Erreichung der Zielgröße ist eine Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule geplant. Die Studierenden werden in Form eines Online-Fragebogens zu Beginn der Vorlesungen adressiert.
Das Forschungsdesign umfasst eine Kontroll- und eine Experimentalgruppe. In der Kontrollgruppe erfolgt die Messung der Zahlungsbereitschaft mittels herkömmlichem PSM, in der Experimentalgruppe wird mit dem aktualisierten PSM gemessen. Neben der Zahlungsbereitschaft werden zusätzlich soziodemografische Daten und Einstellungsvariablen erhoben, um weiterführende Auswertungen zu Einstellungs-Verhaltens-Zusammenhängen zu ermöglichen.
Das Projekt stellt die Fortführung einer aktuellen Forschung dar. Das zu erweiternde Preismessinstrument – Price Sensitivity Meter von van Westendorp – fand in drei, durch die Fachgruppe Mobilitätsmanagement und Mobilitätsverhalten durchgeführten Drittmittelprojekten (2022-2024), Anwendung. Erste Forschungsergebnisse zum Thema wurden im Rahmen der 17th International Conference on Travel Behavior Research (14.7. – 18.7.2024, Wien) präsentiert und erscheinen im August 2028 im Fachjournal Transportation Research A unter dem Titel „Investigating willingness-to-pay towards shared e-bikes: A comparison of methods“.
Ergebnistransfer
Die Ergebnisse der Forschung sollen im ersten Schritt auf einer Konferenz (bspw.: BRT, EMAC, CARF) diskutiert und anschließend sowohl in einem deutschen Praxis- als auch internationalen Fachjournal veröffentlicht werden (bspw.: Internationales Verkehrswesen/ Research in Transportation Business & Management). Neben dem methodischen Beitrag der Forschung stehen Anwendbarkeit der Ergebnisse (Bilanzierungsgrundlagen autonomer Fahrdienstleistungen, Einflüsse auf die Zahlungsbereitschaft gegenüber autonomer Fahrdienstleistungen) gleichwertig, um Anschlussfähigkeit für Praxispartner:innen zu gewährleisten. Die Praxis erhält bei erfolgreicher Umsetzung ein einfach handhabbares und vielseitiges Preismessinstrument sowie wertvolle Einblicke in sozialpsychologische Aspekte der Zahlungsbereitschaft gegenüber autonomer Fahrdienstleistungen.