Im Oktober unternahmen 25 Studierende und vier Lehrende des Masterstudiengangs „Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen“ eine fünftägige Exkursion nach Rotterdam. Diese bot den Studierenden die Gelegenheit, das im Studium theoretisch Erlernte durch direkte Einblicke und Begegnungen vor Ort zu vertiefen und die Herausforderungen moderner Stadtentwicklung zu erleben. Das Organisationsteam gestaltete abwechslungsreiche Programmtage, die thematisch auf die Inhalte des Studiengangs – Stadtplanung, Verkehrs- und Wassermanagement, Kreislaufwirtschaft sowie Landschaftsarchitektur – abgestimmt waren. Ergänzend zu den externen Fachvorträgen präsentierten auch die Studierenden in Zweiergruppen eigene, themenbezogene Vorträge.
Mobilitätsstrategien und Stadtentwicklung am Rijnhaven
Die Exkursion begann am frühen Montagnachmittag mit den ersten drei studentischen Vorträgen. Im Anschluss besuchten wir die Stadtverwaltung Rotterdam, wo uns ein spannender Vortrag zur Verkehrsplanung Einblicke in die Mobilitätsstrategien der Stadt bot. Danach führte uns ein Spaziergang mit Prof. Markus Kaltenbach entlang des Rijnhaven, über den Wilhelminapier bis nach Katendrecht – ein Gebiet, das den Wandel Rotterdams zwischen Hafenindustrie und moderner Stadtentwicklung besonders eindrücklich zeigt.
Hafen, Hochschulen und Shared Mobility
Der Dienstag startete mit drei spannenden Vorträgen zur Siedlungsentwicklung in den Niederlanden, Radschnellverbindungen im Land und zum Rotterdamer Hafen – einem der größten Häfen weltweit und dem größten Tiefwasserhafen Europas. Anschließend konnten wir auf einer Hafenrundfahrt vom Schiff aus das schiere Ausmaß des 42 Kilometer langen Hafens hautnah erleben. Für den nächsten Programmpunkt des Tages ging es mit dem Zug weiter in die schöne Studentenstadt Delft, wo wir an einer der renommiertesten Universitäten des Landes einen Vortrag zum öffentlichen Nahverkehr und zu Shared Mobility in den Niederlanden besuchten. Zurück in Rotterdam ließen wir den Abend in der architektonisch beeindruckenden Markthalle der Hafenstadt ausklingen.
Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Architektur
Der Mittwoch stand im Fokus der Kreislaufwirtschaft und begann mit einem Besuch der BlueCity einem ehemaligen Schwimmbad, welches in eine Plattform für nachhaltige Unternehmen und innovative Projekte rund um Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung umgewandelt wurde. Im Anschluss besuchten wir das Architekturbüro City Förster und erhielten durch den geschäftsführenden Partner am Standort Rotterdam, Martin Sobota, einen interaktiven Vortrag mit Einblicken in verschiedene aktuelle Projekte, die einen besonderen Fokus auf ressourcen- und recyclinggerechtes Bauen legen. Als letzten Programmpunkt besuchten wir die Floating Farm, ein Pilotprojekt von Peter van Wingerden, das unter dem Leitbild der ‚Transfarmation‘ den Wandel zu nachhaltiger, resilienter Stadtentwicklung fördert und Lebensmittelproduktion nahe beim Verbraucher ermöglicht. Damit ist die Farm der erste schwimmende Bauernhof, der mitten in der Stadt Ressourcen schont und sich flexibel an den steigenden Meeresspiegel anpasst.
Wasserinfrastruktur und Freizeit am Meer
Am Donnerstag begann der Tag am Watersquare Benthemplein, auf dem wir die ersten Studierenden-Vorträge des Tages hörten. Da dieser regenwasserspeichernde Park in mehreren der Referate thematisiert wurde, war diese Ortswahl besonders passend. Vormittags besuchten wir dann das Maeslant-Sperrwerk, welches Rotterdam mit seinen riesengroßen Sperrwerkstoren vor Sturmfluten schützt. Viele von uns nutzten den freien Nachmittag, um das Meer zu besuchen, am Strand zu spazieren oder sogar einmal ins 15 Grad kalte Wasser zu springen. Unseren letzten gemeinsamen Abend konnten wir in der Foodhall des ehemaligen Bahnhofes Bergweg ausklingen lassen.
Abschlusstour per Fahrrad durch Rotterdam
Am letzten Tag der Exkursion erkundeten wir Rotterdam auf zwei Rädern. Während einer zweistündigen Fahrradtour erhielten wir interessante Einblicke in die vielfältigen Facetten der Stadt – von ikonischer Architektur über bedeutende Museen bis hin zu neu gestalteten öffentlichen Räumen. Die Tour bot einen lebendigen Abschluss der Woche und machte noch einmal deutlich, wie vielseitig sich Rotterdam als Stadt zwischen Tradition und Innovation präsentiert.
Abschließend hat die Exkursion eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig und innovativ die Ansätze in Rotterdam sind, um nachhaltige, resiliente und lebenswerte Städte zu gestalten. So nehmen wir wertvolle Impulse für unser weiteres Studium und unsere zukünftige Berufspraxis im Umweltmanagement und der Stadtplanung mit.