Studierende der Studiengänge Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen (UMSB) sowie der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Geisenheim haben sich im vergangenen Semester intensiv mit innovativen Planungsmethoden, Kommunikationstechniken und Beteiligungsprozessen auseinandergesetzt. In interdisziplinären Teams entwickelten sie praxisnahe Methoden und Werkzeuge, um einen strukturierten Beteiligungsprozess zu erarbeiten. Das Ziel: eine Roadmap zur nachhaltigen Stadtentwicklung für einen konkreten Planungsraum zu gestalten.
Im Fokus der Abschlussarbeiten stand der „Experimentierraum CvO“ – eine Fläche südlich der Ernst-von-Harnack-Straße im Wiesbadener Stadtteil Klarenthal. Dieses Gebiet ist bereits Bestandteil eines städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens mit integrierter Bürgerbeteiligung, das die Entwicklung eines lebendigen Quartiers zum Ziel hat. Die von den Studierenden erarbeiteten Strategien sollen direkt vor Ort umgesetzt und evaluiert werden, um innovative Konzepte für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu erproben und gemeinsam mit der Öffentlichkeit zu diskutieren.
Eine Ortsbegehung bot den Studierenden wertvolle Einblicke in die soziokulturellen Gegebenheiten des Stadtteils. Begleitet von den Expertinnen der sozialen Arbeit, Sabine Betz und Heidi Meisberger, erhielten sie tiefere Einblicke in bestehende Beteiligungsprozesse und temporäre Nutzungen der Flächen. Dabei wurde auch der vor Ort herrschende Vandalismus als Herausforderung für weiteres Engagement thematisiert.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Freiraumentwicklung, Stadtplanung und sozialer Arbeit entstanden innovative Beteiligungskonzepte, die sowohl gestalterische als auch prozessuale Ansätze berücksichtigten. Ziel war es, die Fläche bis zum Baubeginn temporär nutzbar zu machen und potenzielle Nutzer durch gezielte Ansprache und aktive Einbindung zur Identifikation mit dem Gelände zu motivieren.
Die Ergebnisse der Projekte wurden im Rahmen einer Abschlusspräsentation vorgestellt. Neben klassischen Beamer-Präsentationen hatten die Gäste die Möglichkeit, die Konzepte in einem Gallery-Walk auf großformatigen Plakaten zu entdecken. Neben Vertreterinnen des Volksbildungswerks und des Stadtteilzentrums nahmen auch Vertreterinnen des KiEZ (Kinder-Eltern-Zentrum) sowie der GWW (Wiesbadener Wohnbaugesellschaft) an der Veranstaltung teil.