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Zu ernst zum Spielen?

Dialog im Museum – das Transferformat der HSRM diesmal im Museum Reinhard Ernst.

Die neueste Ausgabe von Dialog im Museum thematisiert im Museum Reinhard Ernst Chancen und Grenzen sogenannter Serious Games.

Welche Chancen und welche Grenzen haben digitale Serious Games zu häuslicher Gewalt, aber auch zur Aufklärung über sogenannte Hidden Codes rassistischer und neurechter Gruppen? Um diese Fragen drehte sich die gestrige Ausgabe von Dialog im Museum der Hochschule RheinMain (HSRM). 

HSRM-Vizepräsident Prof. Dr. Andreas Brensing sagte in seiner Begrüßung im Museum Reinhard Ernst, dass „wir unsere Forschungsfelder über diesen Dialog in die Gesellschaft tragen [wollen]. Denn eine gut informierte Gesellschaft kann besser mit Herausforderungen umgehen und ist besser auf die Zukunft vorbereitet“.

Computerspiele als Elemente von Aufklärung und Prävention 

Die beiden Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler und Mascha Holly vom Fachbereich Sozialwesen stellten nach einer Einführung in die Thematik ihr Serious Game „Umfeld“ vor. Das Computerspiel, das im begleitenden Kontext eines Workshops gespielt wird, möchte Partnerschaftsgewalt enttabuisieren und das soziale Umfeld dazu aktivieren, nicht wegzusehen. Ziel des Spiels ist es, zur Unterstützung der Betroffenen anzuregen und die Gewaltausübenden in Verantwortung zu nehmen. „Es ist aber klar: Das ist kein Spiel, sondern bitterer Ernst“, so Prof. Dr. Dackweiler und machte damit das zentrale Spannungsfeld des Games deutlich. „Partnerschaftsgewalt ist keine Privatsache, sondern geht uns alle an“, ergänzte die Professorin; dies sei das Kernanliegen des Spiels. Entwickelt wurde „Umfeld“ zusammen mit dem Fachbereich Design Informatik Medien im Rahmen des Praxisforschungsprojekt „Aufs Spiel setzen – Neue Wege der Prävention und Hilfe bei Gewalt in der Paarbeziehung im ländlichen Raum – AusWege“.

Im Anschluss stellte Céline Wendelgaß von der Bildungsstätte Anne Frank ein weiteres digitales Lernspiel vor. „Hidden Codes“ wird seit kurzem im Rahmen der schulischen Bildungsarbeit eingesetzt. Das digitale Lernspiel im Social-Media-Stil hilft Jugendlichen dabei, Anzeichen von rechtsextremer und islamistischer Radikalisierung im Netz zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. 

Chancen und Grenzen von Serious Games

Nach Einblicken in die beiden Serious Games und die gemeinsame Erprobung einer Spielszene von „Umfeld“ wurde zusammen mit den Gästen der Veranstaltung diskutiert, welche Chancen solche Computerspiele als innovative Strategie der Prävention haben können. Und welche Grenzen Spielspaß und Spannung bei gesellschaftlichen Problemen gesetzt sind, angesichts des notwendigen ethischen Kompasses im Umgang.

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