Zum Auftakt der Veranstaltung an der Hochschule RheinMain (HSRM) am vergangenen Freitag berichtete Prof. Dr. Andreas Brensing, Vizepräsident für Forschung, Entrepreneurship und Wissenschaftskommunikation, über aktuelle Entwicklungen in der Förderungsforschungslandschaft. Außerdem stellte er Ergebnisse der Studie HAW_WiNS zu den Qualifizierungsbedingungen von Promovierenden an hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften vor. Im Hinblick auf die zukünftigen Rahmenbedingungen der Forschung an der HSRM stellte Prof. Dr. Brensing die Fortsetzung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Mittelweiterreichung (FZ_WiN) an die Forschungszentren in Aussicht.
Die beiden Co-Leiterinnen vom FoRM, Prof. Dr. Catrin Dingler und Prof. Dr. Sabine Meier, luden bereits in ihrem kurzen Eröffnungsbeitrag dazu ein, gegenwärtige gesellschaftliche Polarisierungen in der Migrations- und Sozialstaatsdebatte im Kontext des weltweiten Erstarkens autoritärer Bewegungen und der Infragestellung internationaler Hilfen zu betrachten. In zwei Vorträgen mit anschließender Diskussion, wurde das Thema des Forschungstags erörtert.
Das humanitäre System unter Druck
Jens Schwalb von der Stabsstelle Advocacy der Johanniter Auslandshilfe berichtete unter dem Titel „Das humanitäre System unter Druck“ über die zunehmende Missachtung humanitärer Prinzipien und die ständige Gefahr der politischen Instrumentalisierung von Hilfsprojekten in den Kriegsregionen. Die Aufkündigung der internationalen Solidarität in Form weitreichender Budgetkürzungen habe nicht nur kurzfristig dramatische Auswirkungen für die notleidenden Bevölkerungen.
Internationale Frauenbewegungen
Über die Bedeutung von „Frauenbewegungen in Deutschland und Ruanda“ und ihren Einfluss auf „Verschiebungen (inter)nationaler Spielräume“ referierte Dr. Esther Kronsbein, Vertretungsprofessorin für internationale Soziale Arbeit im Fachbereich Sozialwesen. Obwohl feministische Gruppierungen im Globalen Süden häufig weiter auf finanzielle Unterstützung und politische Lobbyarbeit angewiesen seien, gelte es die gemeinsamen Themen der Frauenbewegungen hervorzuheben und dekoloniale Handlungsweisen zur Professionalisierung Sozialer Arbeit zu fördern.
Die Fotoausstellung „Frauen in Bewegung: eine binationale Collage“, die im Rahmen eines Forschungsprojekts mit Studierenden des Master-Studiengangs Soziale Arbeit unter der Leitung von Dr. Kronsbein entstanden ist, machte den Teilnehmer:innen des Forschungstags anschaulich, dass es auch darum geht, aus dem internationalen Austausch von Frauenbewegungen Motivation zu schöpfen für zukünftige Projekte der Sozialen Arbeit.