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Kurzinterview mit Dr. Marie Diekmann

Dr. Marie Diekmann

Dr. Marie Diekmann wurde zum 1. April 2025 von der Hochschule RheinMain (HSRM) als Vertretungsprofessorin für Soziales Recht als Gegenstand Sozialer Arbeit in den Fachbereich Sozialwesen bestellt.

Sie studierte Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft in Nancy, Heidelberg und Frankfurt am Main. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin war sie am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main sowie am Lehrstuhl Arbeitsrecht der Goethe-Universität Frankfurt am Main, an der sie auch promovierte, tätig. Ihr Rechtsreferendariat absolvierte sie am Landgericht Frankfurt am Main. Praktische Erfahrungen sammelte sie als Redakteurin bei Verfassungsblog und in der Politikberatung am Deutschen Institut für Menschenrechte.

Welcher Aspekt fasziniert Sie an Ihrer Forschung am meisten?

Mich interessiert, wie das Recht mit sozialer Ungleichheit umgeht, sie (de)thematisiert, auszugleichen versucht oder selbst erzeugt. Besonders interessiert mich das Thema Arbeit: Welchen Stellenwert hat sie? Wie genau ist sie normiert? Wer erfährt dadurch Anerkennung und wer übernimmt die weniger angesehenen oder belastenden Tätigkeiten? Welche Herrschafts- und Machtverhältnisse strukturieren Arbeit – und was bedeutet das für die Arbeitenden? Was passiert mit Menschen, die nicht (mehr) arbeiten (können)? Welche Strukturen und normativen Annahmen stehen dahinter oder gehen damit einher? Die rechtswissenschaftliche Forschung erlaubt sowohl abstrakte Reflexion als auch das konkrete Arbeiten mit Normen und Fällen. Spannend finde ich, wenn es gelingt, beides zusammenzubringen.

Was macht für Sie gute Lehre aus?

Gute Lehre sollte Studierende dazu anregen, nachzudenken und eigene Interessen und Themen zu entdecken. Beim Vermitteln juristischer Inhalte ist mir besonders wichtig, dass die Studierenden ein grundlegendes Verständnis von Recht entwickeln, wissen, wo und wie sie Dinge nachschlagen können, und ein grundlegendes Selbstvertrauen im Umgang mit rechtlichen Normen und Akteuren gewinnen. Gute Lehre eröffnet unterschiedliche Zugänge zum Lernstoff und berücksichtigt verschiedene Bedürfnisse der Lernenden – auch wenn das leichter gesagt als getan ist.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Ich hatte im Laufe meiner Kindheit viele verschiedene Berufswünsche. Ich wollte gerne bei der Müllabfuhr arbeiten oder U-Bahn-Fahrerin werden. Eine Zeit lang habe ich mir sehnlich einen eigenen Bauernhof gewünscht. FBI-Agentin oder Schauspielerin wollte ich auch mal werden.

Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?

In Zeiten entgrenzter Arbeit und zunehmender Verdichtung finde ich das nicht leicht und es gelingt mir auch nicht immer. Aber ich versuche, zum Ausgleich Zeit mit Familie und Freund:innen zu verbringen, Sport zu machen, zu schlafen und zu faulenzen.

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