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Gruppe Studierender in der Bibliothek am Campus Kurt-Schumacher-Ring

Fachbereich Sozialwesen

in Wiesbaden

Erforschung eines sexualisierten Gewaltgeschehens in der Evangelischen Kirche im Rheinland (ErGevK)

Projektname:Erforschung eines sexualisierten Gewaltgeschehens in der Evangelischen Kirche im Rheinland (ErGevK)
Fachbereich:Sozialwesen
Leitung:Prof.'in Dr.'in Johanna Sigl
Projektbeteiligte:
  • Dr. Sebastian Hempel (wissenschaftlicher Mitarbeiter)
  • Stella Seibert
Fördermittelgeber:Evangelische Kirche Rheinland
Laufzeit:02/2025 - 03/2026

Kurze Projektbeschreibung

Nach aktuellem Kenntnisstand der Forscher*innen haben sich seit 2011 von sexualisierter Gewalt betroffene Menschen sowie Zeitzeug*innen an die Evangelische Kirche im Rheinland und an den Kirchenkreis Düsseldorf gewandt. Sie werfen einem mittlerweile verstorbenen Gemeindepfarrer vor, seine Funktion als Seelsorger missbraucht und sexualisierte Gewalt ausgeübt zu haben. Bei dem von den Betroffenen genannten Täter handelt es sich um einen in kirchlichen Kontexten überregional bekannten Pfarrer, der sich für die Rechte homosexueller Menschen in der Evangelischen Kirche eingesetzt hat. Er war eine Person des öffentlichen Lebens, dessen Wirken weit über die Gemeinde hinaus gereicht hat. Landeskirche, Kirchenkreis und die betreffende Markusgemeinde in Düsseldorf-Vennhausen haben im Zuge ihres institutionellen Aufarbeitungsprozesses eine unabhängige wissenschaftliche Studie zu den Vorgängen veranlasst. Diese ist im Februar 2025 gestartet und wird von Prof.in Johanna Sigl geleitet. Als MitarbeiterInnen wirken Dr. Sebastian Hempel und Stella Seibert mit. Auf den Verlauf des Forschungsprojekts kann die Kirche keinen Einfluss nehmen, eine Weitergabe von personenbezogenen Daten und Informationen durch die WissenschaftlerInnen an die Kirche erfolgt nicht. Mit der Studie sollen Ausmaß, Räume und Strukturen der sexualisierten Gewalt erforscht werden, die von dem Pfarrer ausgegangen ist oder durch sein Handeln ermöglicht wurde. 

Das Forschungsprojekt gibt Betroffenen und Zeitzeug*innen die Möglichkeit, in einem geschützten und vertraulichen Rahmen ausführlich über ihre Erfahrungen zu sprechen und ihr Wissen über das Geschehene an die Wissenschaftler*innen mitzuteilen. Die so gewonnenen Daten stehen neben weiteren zeithistorischen Dokumenten im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Analyse. Alle Daten werden anonymisiert. Somit wird es für Außenstehende i.d.R. nicht möglich sein, Rückschlüsse auf Interviewpartner*innen oder Dritte zu ziehen. Aufgrund des konkreten Gemeindekontextes und exponierter Positionen bestimmter Akteur*innen kann es in Einzelfällen dazu kommen, dass Personen möglicherweise identifiziert werden. Die Forschenden gehen hier äußerst sensibel vor und stellen unter Beachtung der wissenschaftlichen Standards das größtmögliche Maß an Anonymisierung her.

 Die an dem Forschungsprojekt mitwirkenden WissenschaftlerInnen sind mit dem Thema sexualisierter Gewalt vertraut und erfahren in entsprechenden Gesprächssituationen. Sie sichern eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre und einen sicheren wie sensiblen Umgang zu.

Die kirchlichen Ansprechpartner*innen werden zu keinem Zeitpunkt darüber informiert, wer an der Studie teilgenommen hat. Das Projekt endet, voraussichtlich im Frühjahr 2026 mit der Veröffentlichung der Studienergebnisse. Alle Ergebnisse werden als wissenschaftliche Studie allgemein und frei zugänglich sein, die Kirche wird keinen gesonderten Bericht erhalten und auch im Vorfeld keinen Zugriff auf den Bericht haben.

Mit Blick auf die mögliche Teilnahme an der Studie wurde am 20.5. ein Aufruf zur Studienteilnahme  veröffentlicht. Falls Sie als betroffene Person oder Zeitzeug*in mit uns sprechen möchten, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung. Vor einem Interview führen wir mit Ihnen ein ausführliches Vorgespräch über die Ziele und Art der Forschung sowie über mögliche Risiken einer Teilnahme. Bei dieser Gelegenheit können Sie uns alle offenen Fragen zur Studie stellen und mit uns gemeinsam überlegen, welche Rahmenbedingungen Sie benötigen, um an der Studie teilzunehmen.

Kontakt Projekt ErGevK: Prof. Dr. Johanna Sigl
Kontakt Projekt ErGevK: Dr. Sebastian Hempel
Gefördert von der

Evangelischen Kirche Rheinland

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