Skip to Content
Zielgruppennavigation
Gruppe Studierender in der Bibliothek am Campus Kurt-Schumacher-Ring

Fachbereich Sozialwesen

in Wiesbaden

„Connecting The Dots“ – Partizipatives Erinnern in der Migrationsgesellschaft

Wenn wir Geschichtsbücher aufschlagen, erscheinen die Ereignisse und Entwicklungen oft aus der Perspektive von Zeithistoriker*innen. Geschichte tritt dann als eine Abfolge von historischen Stationen in Erscheinung, die in Jahreszahlen gegliedert, durch Bilder illustriert, durch Dokumente und Quellenforschung bestätigt wird. Wir können uns aber auch aus der Perspektive von Zeitgenoss*innen mit Geschichte, wie etwa Stadtgeschichte, beschäftigen. Auf diese Weise eröffnen sich Annäherungen an Perspektiven prekärer Existenzen von Individuen – an Perspektiven von Lebensverläufen, Lebensräumen, Institutionen einer Stadtverwaltung oder auch ihrer Sozialpolitik. 

In der Tradition einer postkolonialen, postnationalsozialistischen und postmigrantischen Perspektive ist Geschichte nicht als etwas zu verstehen, das in der Vergangenheit zu verorten wäre, denn Kolonialismus, Nationalsozialismus und Rassismus sind historische Entwicklungen, die in unsere gesellschaftlichen Gegenwarten auf mannigfache Weisen hineinwirken. Erinnern bedeutet in diesem Kontext „eine kollektive Bezugnahme auf Tat- und Leidenskomplexe der Vergangenheit“ (Messerschmidt 2022) vorzunehmen, um Erinnern nicht von einzelnen, persönlichen Erzählungen abhängig zu machen. Den Verflochtenheiten historisch gewachsener Macht- und Herrschaftsverhältnisse nachzugehen, kann uns schließlich ermöglichen Demokratisierungshinweise für die Praxis Sozialer Arbeit zu erhalten.

In diesem Workshop werden sowohl Ergebnisse des studentischen Forschungsprojekt „Walking The Dots - Ein rassismuskritischer Stadtspaziergang in Wiesbaden“ vorgestellt sowie Überlegungen zu Fragen und Möglichkeiten nach Partizipation und Erinnerung in der Migrationsgesellschaft aufgeworfen: Welche Bedeutung kann die Beschäftigung mit diesen angedeuteten Zusammenhängen für die Praxis Sozialer Arbeit haben? Was kann partizipatives Erinnern in einem multiperspektivischen und transnationalem Stadtraum bedeuten? 

 

Workshopleiter:in und Praxispartner:in

Prof. Dr. Arzu Cicek

Workshopleiter:in

Prof. Dr. Arzu Cicek