
Fachbereich Sozialwesen
in Wiesbaden
Serious Games zur (Primär-)Prävention von Partnerschaftsgewalt
Im Rahmen des Workshops möchten wir eine Methode des Edutainments zur Primärprävention von Partnerschaftsgewalt vor- und zur Diskussion stellen, konkret das Serious Game „Umfeld“. Dieses wurde im Rahmen des BMBF geförderten interdisziplinären Forschungsprojekts „Aufs Spiel setzen – neue Wege der Hilfe und Prävention bei Gewalt in der Paarbeziehung im ländlichen Raum – AusWege“ (01.07.2020 – 31.12.2024) unter Leitung von Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler und Prof. Dr. Reinhild Schäfer entwickelt, erprobt und evaluiert.
Das fünf Spielszenen sowie einen Pro- und einen Epilog umfassende Serious Game richtet sich an Erwachsene in ländlichen Regionen und möchte für die Bedeutung des Umfelds von Betroffenen und der Gemeinschaft als Ganzer im Umgang mit Gewalt in der Paarbeziehung sensibilisieren. Es eröffnet einen kreativen und niedrigschwelligen Zugang zu einem anhaltend tabuisierten Thema und lädt zur Selbstreflexion über eigenes (Nicht-)Handeln ein. Zugleich verdeutlicht das als Comic gestaltete Spiel, dass Partnerschaftsgewalt keine Privatangelegenheit ist, sondern eine Menschenrechtsverletzung und vermittelt Informationen über das psychosoziale Hilfe- und Unterstützungssystem für Gewaltbetroffene und Gewaltausübende.
Im Anschluss an die Erprobung eines „Mini-Formats“ des Spiels, in deren Rahmen Teilnehmende eigene Erfahrungen mit der Spielmechanik sammeln können, möchten wir im Workshop drei zentrale Fragen diskutieren:
Wie angemessen und verantwortbar ist es, im Sinne von Edutainment ein Spiel für ein so komplexes und hochsensibles sozialen Problem wie Gewalt in der Paarbeziehung für die (Primär-)Prävention zu nutzen?
Welcher Rahmenbedingungen bedarf es beim Einsatz des Serious Games und wie lassen sich bereits gemachte Erfahrungen der sich stellenden Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich von nicht intendierten Effekten, richtungsweisend bearbeiten?
Wie kann das im Rahmen eines drittmittelgeförderten Praxisforschungsprojekts entwickelte und erprobte „Produkt“ nach Projektende zugänglich gemacht, also eine Verwendung in der sozialpädagogischen Praxis verstetigt werden?
Wir verstehen den Workshop als Erprobungs- und Diskussionsraum, als Einladung zum Austausch über diese kreative Methode in der sozialpädagogischen Prävention von Partnerschaftsgewalt.
Workshopleiter:innen und Praxispartner:in
Workshopleiter:in
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