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WDR Zeitzeichen mit Marion Koelle

Marion Koelle während der Aufnahme für WDR Zeitzeichen

Vor 55 Jahren wurde die Computermaus patentiert. Im WDR‑Podcast „Zeitzeichen“ erklärt Marion Koelle, Professorin für Medieninformatik, warum die Maus als präzises, ergonomisches Bausteinchen der Mensch‑Computer‑Interaktion heute noch Sinn macht.

Die Computermaus: Zwei Erfinder, eine Revolution

Am 17. November 1970 wurde das Patent für die Computermaus erteilt – ein Meilenstein, der die Mensch-Computer-Interaktion nachhaltig prägte. Obwohl die Maus in den 1960er-Jahren bereits in Kalifornien entstanden war, dauerte es noch rund 15 Jahre, bis sie im Alltag ihren Durchbruch feierte. 

In der aktuellen Podcastfolge „WDR Zeitzeichen“ vom 17.11.2025, wird die Entstehungsgeschichte erläutert und unsere Professorin Marion Koelle spricht über den heutigen Einsatz der Maus und neue Interaktionskonzepte.

In den 1960er-Jahren experimentierte Doug Engelbart mit verschiedenen Eingabegeräten – Joystick, Light Pen oder gar Fuß- und Knie-Steuerungen. Bill English, der später zu Engelbarts Team stieß, baute einen ersten Holzprototyp der Maus: eine runde Form mit zwei um 90 Grad versetzten Rädchen, die horizontale und vertikale Bewegungen registrierten. Nutzer:innen empfanden das Gerät als schnell und präzise; Engelbart reichte 1967 einen Patentantrag ein, das US-Patent US3541541 wurde schließlich 1970 erteilt. Der breite Durchbruch der Maus gelang erst, als parallele technologische Entwicklungen – allen voran der Mikroprozessor – die Voraussetzungen für personalisierte Computer schufen.

Marion Koelle, Dozentin für Medieninformatik an der HSRM erläutert im Podcast, warum die Maus auch in der heutigen Zeit weiterhin ihre Berechtigung hat. Als kleines, effizientes Bausteinchen zwischen Mensch und Computer bietet die Maus präzise Steuerung, haptisches Feedback und ergonomische Vorteile, die besonders bei feiner Zeigesteuerung oder längeren Arbeitssitzungen relevant bleiben. Koelle hebt hervor, dass die Maus gegenüber direkten Touch-Interaktionen am Display weiterhin Vorteile hat: Sichtfeld und Fingerfreiheit bleiben erhalten, Präzision bleibt hoch und unabsichtliche Eingaben durch Handauflage werden vermieden.

Gleichzeitig schaut Koelle auf neue Konzepte für die Interaktion mit Computern: Gestensteuerung, Sprachinterfaces, AR/VR-Eingaben oder hybride Geräte, die klassische Zeigegeräte mit neuen Modalitäten verbinden. Für sie ist die Maus kein Auslaufmodell, sondern ein etabliertes Element in einem wachsenden Ökosystem von Interaktionswerkzeugen. 

Wie Marion Koelle betont, ist die Maus auch heute noch ein kleines, aber wichtiges Bausteinchen in der Mensch-Computer-Interaktion – und bleibt Teil eines sich wandelnden Spektrums an Eingabekonzepten, die künftig noch vielfältiger miteinander verknüpft werden.

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