„Zuhause halt“

Leif Randt liest zum Auftakt der Poetikdozentur im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Poetikdozent Leif Randt im Gespräch mit Katharina Borchardt (SWR). © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Mit einer sehr gut besuchten Vorlesung im Literaturhaus Villa Clementine startete gestern Leif Randt seine Poetikdozentur in Wiesbaden. Zugesagt habe er unter anderem, weil er eine besondere Beziehung hat zur hessischen Landeshauptstadt. Speziell zu einem Kaufhaus mit Skateshop im Kellergeschoss, in dem er in den 1990er Jahren regelmäßig einkaufen war. „Wiesbaden, das ganze Rhein-Main-Gebiet, ist besonders aufgeladen“, so Leif Randt, der in seiner Wahlheimat Berlin lebt, aber immer wieder in die Region kommt – „zuhause halt.“

Knapp anderthalb Stunden liest Randt Passagen aus seinem letzten Roman „Allegro Pastell“. Das Publikum lauscht und freut sich über den immer wieder aufblitzenden feinen Humor des Autors in seinen Ausführungen über die Figuren des Romans und die Settings, in denen sich diese bewegen, zwischen Hessen-Center Bergen-Enkheim und Thüringer Hochzeit.

Momentan arbeitet Leif Randt an einer Drehbuchfassung von „Allegro Pastell“, die er demnächst fertigstellen will. Im November kommt er wieder nach Wiesbaden, diesmal für eine Vorlesung an den Campus Kurt-Schumacher-Ring der Hochschule RheinMain (HSRM): „Ich freue mich drauf; ich habe die Vorstellung, dass es Spaß macht“, so Randt.

Über Leif Randt

Der 1983 in Frankfurt am Main geborene Schriftsteller studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim, 2009 erschien sein Debütroman „Leuchtspielhaus“. Es folgten „Schimmernder Dunst über CobyCounty“ (2011), „Planet Magnon“ (2015) und zuletzt „Allegro Pastell“ (2020), das für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Ausgezeichnet wurde Randt für seine Arbeit unter anderem mit dem Nicolas-Born-Debütpreis (2010), dem Düsseldorfer Literaturpreis (2012), dem Erich-Fried-Preis (2016) und dem Mörike-Preis der Stadt Fellbach (2021) sowie mit Aufenthaltsstipendien in den USA (2013), Japan (2016) und Irland (2019).

Zur Poetikdozentur

„Die Poetikdozentur ist eine liebgewonnene Tradition“, so Prof. Dr. Andreas Brensing, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit an der HSRM, in seinem Grußwort zum Auftakt. Sie sei ein besonderes Beispiel für die fruchtbare Kooperation zwischen der Stadt Wiesbaden und der Hochschule RheinMain.
Im Rahmen der 23. Poetikdozentur folgen eine Vorlesung an der Hochschule RheinMain sowie eine weitere Lesung in der Villa Clementine, bevor Randt sein Engagement in Wiesbaden mit einer zweiten Vorlesung zum Abschluss bringt. Auf dem Programm steht außerdem eine Schullesung.