Das Magazin besteht in seiner jetzigen Form und Funktion unverändert seit 1913.

Das Regalsystem ist eine selbsttragende Stahlkonstruktion, in der die Bücherregale verankert sind. Die senkrechten Stützen der Stahlkonstruktion tragen nicht nur die Decken-, Nutz- und Eigenlasten sondern auch das Dach und die feuersichere Abschlussdecke. Es wurde von dem Kunstschlosser Robert Lipman entwickelt und zuvor bereits in den  Universitätsbibliotheken Strassburg und Marburg eingebaut.

Das Magazin besteht aus 6 Geschossen, von denen die ersten 5 jeweils 2,30 m hoch und durch leichte Zwischendecken voneinander getrennt sind. Das sechste, deutlich höhere Geschoss ist zum Dachboden hin durch eine feuersichere Abschlussdecke aus Eisenbeton gesichert. Die Magazingeschosse sind durch eine 90 cm  breite durchgehende Lauftreppe  in der Mitte des Gebäudeteils miteinander verbunden. Dazu kommen zwei steinerne feuersichere Nottreppen, die in den beiden Ecktürmen untergebracht sind. Die Verbindung zwischen dem Magazintrakt und der übrigen Bibliothek erfolgt seit jeher durch Personen- und Lastenaufzüge, zu denen ursprünglich noch ein Handaufzug kam. Um das Tageslicht für das Magazin möglichst gut zu nutzen, sind die Achsen der Fenster an der Strassen- und Hofseite jeweils auf die Mitte der Regal-Gänge hin ausgerichtet.

Die gesamte Stellfläche des Magazins wurde 1913 auf ca. 510.000 Bände berechnet, was, wie wir inzwischen wissen, eine überaus präzise Kalkulation war. Die gesamte Konstruktion besticht nicht nur durch ihre niedrigen Herstellungskosten, sondern auch durch eine optimale Raumausnutzung. Ihr Nachteil ist allerdings, dass sie den gesamten Magazintrakt funktional festlegt, das heißt nachträgliche Funktionsänderungen sind nicht möglich.