STUDENTISCHES PROJEKT TUTORING TEAM

Preis für Engagement in der Lehre geht an Studierende

6.000 Euro – das Preisgeld für den diesjährigen Preis für Engagement in der Lehre geht an das Tutoring Team aus dem Fachbereich Design Informatik Medien der Hochschule RheinMain. Das studentische Team veranstaltet jedes Semester zwei Nachhilfetage für Erst- und Zweitsemesterstudierende. Zusätzlich gibt es Sprechstunden, in denen Fragen zum Studium beantwortet werden können.

Jens Möhrstedt (35) ist Projektleiter des Tutoring Teams, studiert im siebten Semester Angewandte Informatik und hatte die Idee zum Projekt: „Ich arbeitete im Projekt Lernbegleitung, bei dem wir als Studierende nie etwas  fachlich rüberbringen durften, sondern eher organisatorisch. Ich wollte den Erstsemesterstudierenden aber auch gerne inhaltlich helfen und fragte deshalb den Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Martin Gergeleit, was er von einem Nachhilfetag hielte. Er unterstütze uns, sodass im November 2015 der erste Nachhilfetag stattfinden konnte – mit 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern." Jens Dank gilt nicht nur dem Dekan, sondern allen, die die Arbeit des Tutoring Teams unterstützen. "Dazu gehört die Bibliothek am Campus Unter den Eichen, die an den Nachhilfetagen öffnet, der Fachschaftsrat des Fachbereichs Design Informatik Medien, der die Studierenden mit Essen versorgt und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne die solch ein Tag nicht möglich wäre."

Umarmungen als Dankeschön

An einem Nachhilfetag, welcher immer samstags ist, haben die Studierenden die Möglichkeit von 11 bis 15 Uhr an verschiedenen Workshops zu Inhalten des Studiums teilzunehmen und können zusätzlich die Bibliothek am Campus Unter den Eichen besuchen. Die Workshops werden von Bachelorstudierenden und Masterstudierenden gehalten. Aufgrund der großen Nachfrage wurde dieser Tag auch für Studierende des zweiten Semesters geöffnet und für andere Studiengänge erweitert. Hilfe gibt es nicht mehr nur für Informatikstudierende sondern zum Beispiel auch für Studierende des Studiengangs Media Management. Mittlerweile kommen pro Nachhilfetag etwa 80 Studierende.

Gizem Asiye Memis (22) studiert Wirtschaftsinformatik und ist stellvertretende Projektleiterin. Sie freut sich, anderen mit dem Nachhilfetag unterstützen zu können. „Als ich im ersten Semester war, gab es so etwas leider nicht. Ich war auf mich alleine gestellt und hätte mir gewünscht, dass höhere Semester mir helfen, oder dass es Lerngruppen gibt. Dazu kam die Scheu, Professoren nach Rat zu fragen.“

Der Erfolg des Tutoring Teams sprach sich schnell herum. „Werbung müssen wir keine mehr machen, sogar die Professoren und Professorinnen fragen immer, wann der nächste Nachhilfetag ist“, erzählt Jens. Die positive Reaktion der Studierenden motiviert das Team weiterzumachen. „Die schönste Rückmeldung war, als eine Teilnehmerin mich umarmte und sagte, wir hätten ihr sehr geholfen. Ohne uns hätte sie zwei Klausuren nicht geschafft“, sagt Jens. „Jetzt ist sie Teil unseres Teams, weil sie etwas von ihrem Erfolg zurückgeben möchte.“

Vier bis fünf Stunden pro Woche im Einsatz

Acht Studierende sind Teil des engeren Teams. Sie teilen sich die Beratung in ihren Öffnungszeiten des kleinen Büros im C-Gebäude des Campus Unter den Eichen auf und bereiten neue Nachhilfetage vor. Jens und Gizem die auch Teil des Teams ist, investieren pro Woche bis zu fünf Stunden ehrenamtlich in das Projekt. Ab dem Sommersemester 2017 wird Felix Amend (22), der Wirtschaftsinformatik studiert, die Projektleitung übernehmen. Zukünftig soll das Engagement des jeweiligen Projektleiters vergütet werden. Auf Wunsch bekommen Workshopleiter und –leiterinnen bekommen 45 Euro pro Nachhilfetag, viele Studierende aber helfen dem Tutoring Team an einem Nachhilfetage ehrenamtlich.

Wie sie die 6.000 Euro verwenden wollen, weiß das Team genau: „Wir wollen einen Drucker, einen Kopierer, einen Scanner und zwei Beamer anschaffen, damit wir nicht wegen jeder Kleinigkeit Professoren um Hilfe bitten müssen. Zusätzlich sollen die Nachhilfetage optimiert werden, vielleicht werden wir an einer Weiterbildung teilnehmen“, sagt Gizem.