JOHANNA PAUL ÜBER IHRE ZEIT IN CHILE UND NEW YORK

Johanna Paul studiert International Business Administration an der Hochschule RheinMain und verbrachte ein Semester an der Universidad de Santiago de Chile – im Anschluss daran, absolvierte sie ein Praktikum in New York.

"Auslandssemester und –praktikum sind fester Bestandteil unseres Studiums. Da ich seit dem 1. Semester Spanisch belege, wollte ich auf jeden Fall meine Spanischkenntnisse verbessern und habe mich deswegen für ein Auslandssemester in einem spanisch sprechenden Land entschieden. Die Entscheidung fiel dann auf Chile, da ich schon immer das ferne Südamerika näher entdecken wollte. Außerdem habe ich ein Stipendium des DAAD für ein Auslandssemester in Chile bekommen. Direkt im Anschluss an das Auslandssemester habe ich mein obligatorisches Auslandspraktikum in New York absolviert. Auch hier hat mich die Stadt schon immer gereizt und ich wollte mir die einmalige Chance nicht entgehen lassen, für sechs Monate in der Stadt der Superlative zu leben. Ich habe mich für ein Praktikum bei HUGO BOSS in New York entschieden, da mich das Praktikantenprogramm sehr ansprach.

Kontrast der Kulturen

Sechs Monate Santiago de Chile und sechs Monate New York  – der Kontrast der Kulturen war vorprogrammiert! Am besten kann man die Unterschiede der Kulturen anhand einer kurzen Alltagssituation erklären:

Wenn man in New York auf der Suche nach dem richtigen Weg ist, fragt man vorbeieilende Passanten, welchen dann im Vorbeigehen freundlich die grobe Wegbeschreibung erläutern. Es kommt zu dem typischen amerikanischen Small Talk und das Gespräch endet.

Ist man in Chile auf der Suche nach dem richtigen Weg, muss man lediglich die Gesichtsmimik in „Wo genau bin ich eigentlich?“ (unbewusst) ändern und andeuten, dass man Google Maps auf dem Handy öffnen möchte. Ohne Nachfragen kommen sofort 1 oder 2 Chilenen auf einen zu, erklären ausführlich den Weg .Die Chilenen verwickeln einen nicht nur in ein interessantes Gespräch, sie erklären ausführlich den Weg und bringen dich meist noch persönlich an den Zielort. Es kann sogar sein, dass sie dich anschließend noch zu einem Abendessen mit der Familie einladen.

"Nehmt am Buddy-Programm teil!"

Das Unisystem an der Universidad de Santiago de Chile ist sehr verschult. Es herrscht Anwesenheitspflicht und die Noten entstehen durch viele einzelne Abgaben, Tests, Präsentationen und Hausarbeiten. Ansonsten werden gern Nachtschichten vor Abgabeterminen eingelegt.

Das Arbeiten in New York ist nicht sehr viel anders als in Deutschland. Dies mag wohl daran liegen, dass ich in einem deutschen Unternehmen gearbeitet habe. Während meines Praktikums habe ich im Bereich „Global Retail Training“ gearbeitet. Ich war für das E-Learning Management verantwortlich und wurde in verschiedene Projekte involviert und durfte gleich zu Beginn bei der Neueröffnung des World Trade Centers (Oculus) die Trainings vorbereiten. Für mich war es sehr spannend, dass unser Team nicht nur für die USA zuständig war, sondern auch für Kanada und Lateinamerika. 

Direkt nach meinem Auslandspraktikum habe ich begonnen meine Bachelorthesis zu schreiben, welche ich Ende März abgeben werde. Im Sommer 2017 werde ich mein Studium abschließen."

Johannas Tipps für Studierende, die Auslandserfahrungen machen möchten: 

"Wertvolle ausländische Kontakte kann man bereits in Deutschland knüpfen. Falls man plant, einen längeren Zeitraum im Ausland zu verbringen, sollte man definitiv vorher an Angeboten wie dem „Buddy-Programm“ teilnehmen.“