Wiesbadener Mediensymposium 2019

© Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Die Prodekanin des Fachbereichs Prof. Dr. Ulrike Stadtmüller begrüßt die Teilnehmenden © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Markus Blömer demonstriert die effiziente Videocodierung mit Hilfe des VVC-Standards © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

111 Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Medien- und Rundfunktechnik kamen heute beim Mediensymposium der Hochschule RheinMain zusammen. Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Wolfgang Ruppel in Kooperation mit der FKTG Fernseh- und Kinotechnische Gesellschaft e.V. organisiert. „Wir wollen Ingenieurinnen und Ingenieure auf den neuesten Stand der Technik bringen, Studierende an aktuelle Themen heranführen und den technischen Austausch fördern“, so Ruppel, Studiengangleiter Medientechnik und Advanced Media Technology. Auch viele ehemalige Studierende kommen, um sich mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Bereiche auszutauschen. "Etwa ein Drittel der Teilnehmenden sind Alumni der Hochschule", freut sich Ruppel. So auch Patrick Bongart, der bereits vor 14 Jahren am Campus Unter den Eichen studiert hat – Fernsehtechnik und elektronische Medien hieß der heutige Studiengang Medientechnik zu dieser Zeit noch. "Ich denke die größte Herausforderung in den letzten Jahren war, dass sich die Broadcast-Industrie der IT-Industrie angenähert hat und dadurch auch mehr IT-Kenntnisse gefordert werden", so Bongart. Ein wichtiger neuer Anwendungsbereich sind dabei cloud-basierte Lösungen und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Hierauf ging auch Jens Gnad, ebenfalls Alumnus der Hochschule, im Auftaktvortrag ein: bei der Anreicherung von Metadaten könne Künstliche Intelligenz gut eingebunden werden, so zum Beispiel bei der Gesichtserkennung, bei der automatisierten Trailererstellung oder beim Erkennen von spezifischen Inhalten wie Gewalt oder Drogenkonsum.

Neuer Standard für Videocodierung

In den Pausen konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Labordemonstrationen aktuelle Forschungs- und Praxisprojekte zeigen lassen. So stellten Prof. Dr.-Ing. Matthias Narroschke und Markus Blömer einen Vergleich der subjektiven Bildqualität des heutigen High Efficiency Video Coding Standards (HEVC) und des derzeit noch in der Standardisierung befindlichen Versatile Video Coding (VVC) vor. Mit diesen Verfahren kann die Datenrate digitaler Videosignale vermindert werden, um sie zum Beispiel auf mobile Endgeräte zur Wiedergabe übertragen zu können. Diese Technik wird in der Praxis dringend benötigt: "Mit der stetig steigenden Qualität digitaler Videosignale steigt auch ihre Datenrate. Somit ist eine immer effizientere Videocodierung erforderlich", so Prof. Dr.-Ing. Narroschke. "Mit dem VVC-Standard können wir beispielsweise ein 400 MB großes Videosignal auf etwa 1 MB verkleinern." Für die Entwicklung des High Efficiency Video Coding Standards (HEVC) wurde Prof. Dr.-Ing. Narroschke zusammen mit dem gesamten Entwicklungsteam, dem so genannten JCT-VC, im Jahr 2017 ein Primetime Engineering Emmy Award von der Academy of Television Arts and Sciences verliehen.

Neuer Studiengang

Zum Sommersemester startet am Fachbereich Ingenieurwissenschaften der neue Masterstudiengang Advanced Media Technology. Aktuelle Themen in Forschung und Lehre sind Ultra HDTV, High Dynamic Range für TV- und Kinoanwendungen, Machine Learning-Anwendungen, Cloud-basierte Produktion und Distribution, Videocodierung, und Themen aus dem Gebiet Audiotechnik.