Wie lehren und lernen wir in Zukunft?

Asynchrone digitale Lehre © Prof. Dr. Jürgen Handke

Öde und Schriller © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Lehrkompetenz-Entwicklungsmodell © Dr. Emil Ratko-Dehnert

Hybrid, Präsenz oder online? Wie lehren und lernen wir in Zukunft? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Lehrende und Studierende der Hochschule RheinMain am gestrigen hochschulweiten Tag der Lehre, der erstmals digital stattfand und von Vizepräsidentin Prof. Dr. Christiane Jost moderiert wurde. Nach dem zurückliegenden Jahr seien diese Fragen das folgerichtige Motto der Veranstaltung, so die Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationales in ihrer Begrüßung: "Die Rezeption des digitalen Sommersemesters steht deshalb im Zentrum der heutigen Diskussion, zu der ich Sie alle ermutigen möchte. Dazu soll es auch zwei Impulse von außen geben, weil wir festgestellt haben, dass uns das guttut."

Den ersten dieser beiden Vorträge hielt Prof. Dr. Jürgen Handke von der Universität Marburg. Unter der Überschrift "Lehren und Lernen im 21. Jahrhundert" erläuterte der Sprachwissenschaftler und mehrfach ausgezeichnete Experte für digitale Lehre, wie zeitgemäßes Lehren und Lernen an Hochschulen aussehen kann. Als zentrales Modell für die Zukunft sieht Prof. Dr. Handke den Ansatz der asynchronen digitalen Lehre (siehe Abbildung). "Dieser Ansatz erfordert neue Konzepte: weg von der Vorlesung und hin zum Vortrag, weg vom Hörsaal und hin zum Lernraum, und weg von der Lehrerin bzw. dem Lehrer hin zum Coach", so Prof. Dr. Handke.

Die erste Veranstaltungshälfte beendete anschließend Dr. Emil Ratko-Dehnert von der Technischen Universität München. In seinem Vortrag stellte der Hochschuldidaktiker ein gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen konzipiertes Lehrkompetenz-Entwicklungsmodell vor, das auf einer vereinfachten Typologie von Lehrpersönlichkeiten beruht und von dem Lehrende speziell in Krisen wie der gegenwärtigen profitieren können (siehe Abbildung).

"Öde und Schriller" spannen Teilnehmende ein

Für einen frischen Start in den zweiten Programmteil sorgte das Improtheater "Öde und Schriller" aus Weimar. Über den Chat des Videokonferenz-Tools konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den zugeschalteten Darstellern Thimo und Thomas Regieanweisungen geben, die diese auf der Bühne auf humorvolle Art und Weise umzusetzen wussten.

In Teilgruppen hatten Lehrende und Studierende anschließend die Möglichkeit, sich auszutauschen, miteinander über Vor- und Nachteile des digitalen Sommersemesters 2020 ins Gespräch zu kommen sowie Verbesserungsideen zu sammeln. Die Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse im Plenum bildeten den Abschluss des diesjährigen Tags der Lehre.