Syrischer Gastdozent im Fachbereich Ingenieurwissenschaften

Dr. Nabhan Khayata am Fachbereich Ingenieurwissenschaften © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Seit Februar 2019 unterrichtet Dr. Nabhan Khayata am Fachbereich Ingenieurwissenschaften. In seinem Seminar "Selected sections of power plant technology" spricht er mit den Studierenden über verschiedene Bereiche der Kraftwerkstechnik wie beispielsweise die Aufbereitung von Wasser und Brennstoffen. Die Gruppengröße von zehn Studierenden ist für ihn ideal, um effektiv zu lehren. "So ist es einfacher mit den Studierenden in Kontakt zu treten und ihnen Fragen zu stellen. An der Universität Aleppo habe ich etwa 100 Studierende in einer Vorlesung unterrichtet."

Forschungsprojekt mit dem Fachbereich

Dr. Khayata wird insgesamt ein Jahr an der Hochschule RheinMain lehren und forschen. Möglich macht dies ein Stipendium des Scholar Rescue Fund (SRF). Die Stiftung unterstützt Forscherinnen und Forscher, denen in ihrem Herkunftsland Verfolgung droht und vermittelt sie an Gasthochschulen auf der ganzen Welt. Im Rahmen dieses Stipendiums forschte Dr. Khayata bereits an der University of Bristol und der Ruhr-Universität Bochum. Nach dem Ablauf des zweijährigen Stipendiums bot ihm der SRF eine Verlängerung um ein weiteres Jahr an.
Auf der Suche nach einer geeigneten Partnerhochschule stieß Dr. Khayata auf die Hochschule RheinMain. Im Kontakt mit Prof. Dr.-Ing. Stefan Rusche entdeckten die beiden Wissenschaftler, dass sie sogar denselben Forschungsschwerpunkt haben: „Dr. Rusche fragte mich: ‚Woher wussten Sie, dass wir auch zu Phasenwechselmaterialien forschen?‘ Aber ich wusste es nicht, das war einfach Zufall.“ Phasenwechselmaterialen (PCM) sind Stoffe, die bei unterschiedlichen Temperaturen ihren Aggregatzustand ändern. „Es gibt viele Beispiele: etwa Olivenöl, Palmöl oder Wachs.“ Sein Wissen in diesem Bereich wendete Dr. Khayata in Syrien zur Optimierung von Klimaanlagen an. Durch den Einsatz von PCM verbrauchen diese weniger Energie. „Forschung, mit der die Belastung der Umwelt reduziert werden kann, interessiert mich besonders.“

Dank für die Unterstützung

An der Hochschule RheinMain gefällt es Dr. Khayata sehr gut. "Ich habe sehr viel freundliche Unterstützung bekommen. Dafür möchte ich mich bei der Hochschule bedanken, im Besonderen bei Prof. Dr. Stadtmüller und Prof. Dr. Rusche." Seine Begeisterung für den Fußball ist ein weiterer Grund, aus dem sich Dr. Khayata in Deutschland sehr wohlfühlt. Von 1985 bis 1986 war er sogar selbst Spieler in der syrischen Nationalmannschaft. Nachdem er begonnen hatte in Russland zu promovieren, blieb aber nicht mehr ausreichend Zeit für den Fußball. "Jetzt mache ich lange Spaziergänge, um fit zu bleiben."